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Mittwoch, 07.07.2010 | von: rw

Dänisches Doppel

Nachdem ich meine Tour im hohen Norden abgebrochen hatte, meldete ich mich telefonisch beim Marathon in Assens an. Der Veranstalter sagte mir, dass am Sonntag in der Nähe noch ein Marathon stattfindet. Näheres weiß Arne, Arne verwies mich an Peter W., von 3100 Höhenmetern hat mir aber niemand was gesagt. Ein Läufer sagte mir, dass Assens "nur" 900 Höhenmeter haben soll.

Bis Flensburg brachte mich die Regionalbahn Schleswig-Holstein. In einer Einkaufspassage kaufte ich dann noch beim REWE ein. Aufregung nach dem Einkauf: Wo ist mein Fahrrad? Diebstahl? Nachfrage im anliegenden Schuhgeschäft, ob hier Kameras sind. Die Frau rief den Sicherheitsdienst an. Die hatten einfach mein Fahrrad vor die Tür gestellt. Frechheit: 1. Steht an der Tür kein Schild, dass Fahrräder nicht in die Galerie Flensburg dürfen (hatte mir Sonntagnacht bei weniger Trubel den Eingang nochmal genauer angesehen; und die Schuhverkäuferin sagte mir, ich hätte mein Fahrrad auch in ihrem Laden abstellen dürfen) und 2. hätten die vom Sicherheitsdienst ja mal einen Zettel hinterlegen können. Aber bei Hungerlöhnen von unter 7 Euro brutto kann man wohl nichts anderes erwarten.



An der Grenze. Ein vorbeikommender Läufer aus Krusa wies mir den Weg. Er bezweifelte, dass ich die Fähre um 20 Uhr schaffen würde, da die Strecke nach Fynshav ziemlich hügelig ist.



5 Minuten vor Zielschluß erreichte ich dann den Kahn. Zum Suchen eines Geldautomaten hatte ich allerdings keine Zeit. Ich konnte allerdings auch in Euro bezahlen und bekam das Wechselgeld in Kronen. Mit den Fähren um 22 Uhr und 6 Uhr hätte ich aber auch noch den Start pünktlich erreicht.



Den Campingplatz in Assens erreichte ich um 23 Uhr. Die Rezeption war aber nur bis 20 Uhr besetzt. und öffnete erst um 8 Uhr. Nach dem Motto "Wer zu früh und zu lange schläft, den bestraft das Leben." übernachtete ich dann kostenlos. Dies hinderte mich aber nicht daran, die Küche zu nutzen, schließlich hatte ich mich für den Wochenendtrip ausreichend mit Holzfällerscheiben eingedeckt.



Das ist der Arne. Hier bereitet er bereits sein Equipment auf den nächsten Bericht vor. An dieser Stelle ein großes Lob für die immer zeitnahe Berichterstattung und Veröffentlichung Berichte von Dritten (trotz Frau und MUKs, Übersetzung für Hartz IV Unkundige: Minderjähriges Unverheiratetes Kind). So wurde mir  z. B. 8 Stunden nach dem Start des Kattenbergmarathons bereits eine Ergebnisliste von Arne zugemailt (ernsthafte Konkurrenz für mika) und wenige Minuten später folgte noch eine Mail mit Bildern. Und während Arne noch bei seinen Vorbereitungen ist...



...nimmt Sven gerne den vom Veranstalter vor dem Lauf servierten Jägermeister an. Also deshalb ist der Kerl immer so schnell. Na dann Prost.



Doris musste heute extra motiviert werden...läuft doch.



Hier überrundet mich Sven im Wanderschritt. Bei diesem Hügel hielf auch kein "Doping".



Wer im Wald keine Pilze fand, konnte sich am Verpflegungsstand entsprechend bedienen.



Im Ziel wartete ein Kuchenbüffet und es wurde gegrillt - und das für nur 125 DKK: Öjendorfer Verhältnisse bzw. Kalorientanken für den Sonntagslauf



Auch Horst erhielt vom Veranstalter einen Staubfänger. Mit dem Wert so eines Staubfängers ist das so eine Sache. Als ich mit dem Laufen anfing, konnte ich gar nicht genug davon haben und kaufte durch ein höhereres Startgeld Medaillen und Pokale. Manchmal gibt es bei richtig harten Läufen keinen Staubfänger, jedoch bei flachen Citymarathons mit großzügigem Zeitlimit.

Horst berichtete mir von seiner abenteuerlichen Anreise mit der Dänischen Staatsbahn und fragte, ob ich jetzt für einen Triathlon trainiere, da ich mit dem Fahrrad gekommen bin. Nur laufen wird mir auf die Dauer doch etwas zu langweilig und mit dem Rad lernt man doch gleich die Gegend besser kennen. Im übrigen wird man dann nicht so schnell wieder vergessen (da jeder Läufer eine (Start-) Nummer). So war hatte ich z. B. 2002 beim Doppeldecker Hachenburg (Marathon) und Stein (100 km) mein Fahrrad mitgenommen, weil ich sonst nicht zum 100er und pünklich wieder zur Arbeit gekommen wäre. Bei den Folgeveranstaltungen hatten die Helfer gefragt, ob ich wieder mit dem Fahrrad gekommen bin (sie konnten sich also noch an mich erinnern).



Beim anschließenden Public Viewing stößt Sven mit dem Veranstalter auf den Sieg an.



Hier geht es nach Afrika. Aber bis zum Finale ist die Strecke wohl läuferisch nicht zu bewältigen. Da hilft auch kein Jägermeister.  Mein Weg führte nur bis zum Campingplatz Faaborg.



In jedem Ort wurde die Geschwindigkeit gemessen, und die Autos wurden mit Blitzlichtern begrüßt. Fahren die hier alle zu schnell? Dabei ist fast überall 60 erlaubt.



Auf dem Campingplatz erhielt jedes Zelt seine Box. Für Tagesgäste ohne Campingpass gibt es einen Transitpass mit Transitmarke für 35 DKK.



Hier sollte nun am Sonntag gelaufen werden. Da der Lauf ja fast auf dem Rückweg liegt, wäre es ein Verbrechen, hier nicht zu starten.



10 Runden à 4,2195 km

Nachdem gestrigen Lauf wollte ich heute erneut in der Clubkleidung laufen und hatte sie daher gleich gewaschen. Über Nacht hatte ich sie noch etwas zum Trocknen aufgehängt, und, als ich um 4 Uhr Regentropfen auf dem Zelt hörte, schnell in feuchtem Zustand ins Zelt geworfen. Danach hatte die rote Hose auf dem gelben Hemd Spuren hinterlassen. Mit so einem schmutzigen Hemd wollte ich den Club dann doch nicht blamieren und wählte das Finishershirt des Thüringen Ultras (Einsteigerversion für Bergläufer?). Wenn ich mal wieder einen Messestand von Jagaball sichte werde ich die Hose reklamieren. Liebe Sigrid: Es liegt eindeutig nicht am Schweiß, sondern am Wasser.



Der erste Kilometer führte durch den Wald und war noch gut laufbar.



Nach einer Wasserstelle ging es dann richtig los.



kurz vor km 2




Bei den Bergabpassagen sollte man auf Stolperfallen achten.




Der Untergrund war nicht immer einfach. Aber nicht meckern - schließlich führt hier auch ein ausgeschildeten regionaler Radweg lang.



Tierisches Publikum...



...lud zu einem Fotostop ein.



Noch ein Zuschauer. Seine Verpflegungsstelle war aber nicht für uns bestimmt. Da mussten sich Läufer noch ca. 1 km gedulden.



Dieses Geschöpf ziert auch die Urkunde. Wie rechts zu sehen, war die Strecke mit Flatterband ausgeschildert.



Kurze Waldpassage mit Hügel runter und hoch...



...und jeder Höhenmeter muss auch wieder runtergelaufen werden. Bei dieser Treppe bin ich dann aber doch gegangen.



Da muss wohl mal ein Hund zum Frisör.



Der Veranstalter von gestern und Svens Freund: Zehn kleine Jägermeister wollten laufen gehen, da kam der Oldesloer und es waren nur noch 9, 9 kleine Jägermeister...



noch ein Streckenbild



In wenigen Metern gibt es Cola.



Service: Wenn die Helferin mich erblickte, schenkte sie sofort Cola ein und reichte mir den Becher.



Es gab noch Obst und Süßes.



Es hat zwar lange gedauert, und zeitweise war ich auf dem letzten Platz (da 5 aufgegeben haben). Am Ende wurde ich 18. von 19 Finishern in der Männerwertung beim "De Fynske Alper Marathon 2010". Einen Staubfänger gab es nicht. Auf dem 20. Platz folgte dann die einzige Frau des Rennens. Ihr war sicherlich zu warm, dann ihr Nachname ist Frost. 

Mit 4:39:19 am Samstag und 5:45:55 am Sonntag war das mein langsamster Doppeldecker mit knapp unter 10 1/2 Stunden und am Sonntag zum 4. Mal ein Marathon über 5 Stunden. Sicherlich war das nicht mein Gelände und die Wetterverhältnisse nicht optimal aber fürs nächste Jahr gilt als Zielvorgabe für diesen Doppeldecker eine Leistungssteigerung von einer Stunde.

Zwei sehr schöne und gut organsierte Läufe, wobei der Marathon am Sonntag mir eindeutig besser gefallen hat. In Assens hatte ich durch diese vielen Extraschleifen und kleinen Runden nur um noch einige Höhenmeter mehr zu bekommen manchmal das Gefühl der Schizophrenie. Vielleicht kommen ja mal irgendwelche Verrückte auf die Idee, auf der Runde, die Arne in seinem Bericht mit 25 Metern Länge geschätzt hat, einen 12 Stundenlauf mit tausenden von Runden zu veranstalten.



Das Startgeld war in Svanninge Bakker mit 200 DKK etwas höher als in Assens (aber ich war hier auch Nachmelder), dafür war die Umkleidekabine auch mit Teppich ausgelegt. Die Waagen stimmen wohl, denn sie kamen bei beiden Proben zum gleichen Ergebnis. Kurz vor der Abreise brachte mir der Veranstalter noch eine Dose Bier. Die habe ich dann nach Hause mitgenommen, denn KEIN ALKOHOL AM LENKER.



Als preiswerte Alternative bietet sich eine Unterkunft im angrenzenden Huleland an.



Beim Fahrkartenschalter in Bojden wollte die Dame mir kein Ticket verkaufen. Sie meinte da kommt später jemand. War aber nicht so, ein Mann hat mich nur an Bord gewunken und das war's - also wieder 82 DKK gespart.




Für ganz Faule gab es auf der Fähre auch einen Fahrstuhl. Kein Wunder, dass die Menschen immer schwerer werden; hier ist ein Durchschnittsgewicht von 100 kg pro Kopf erlaubt. 






Bei Auslandsreisen stellt sich immer die Frage der Verständigung. Aber warum sprechen so viele Dänen Deutsch? Die Antwort finde ich auf dem Rummel von Broager. Ich genehmige mir noch ein Softeis und erreiche um Mitternacht den Bahnhof Flensburg. Am Montag um 4:10 Uhr geht es dann mit Umstieg in Neumünster und Hamburg nach Aumühle und nach einer Radtour durch den Sachsenwald und die Vitaminaufnahmestation / Erdbeerfeld Hohenhorn nach Hause.

Mein nächster Lauf in Dänemark wird wahrscheinlich der "0815-easy-Aalborg-Marathon" sein. Der dortige Veranstalter nennt ihn zwar Brutal Marathon, kennt sich in seinem Land aber wohl nicht aus. Wie ich gehört habe, findet der Doppeldecker Assens / Svanninge Bakker jährlich statt. Hat jemand Interesse an einer Clubreise?

дружба
Товарищ René



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6 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   Arne Franck schrieb am 07.07.2010 - 22:57 email homepage

Hey René, sehr schöne Bilder vom dänischen Svanninge Bakker Marathon bei Faborg auf der Insel Fünen. Sicherlich ein reizvoller Marathon, doch Assens bietet natürlich die erheblich größere Veranstaltung, die ich inzwischen 11 x in meine Statistik eintragen konnte. Nach den Teichwiesen (20x) und dem HH-Marathon (18x) liegt diese Veranstaltung zur Zeit vor Öjendorf (10x) auf Platz drei meiner besuchten Events! Am Tag von Svanninge Bakker (1. Sonntag im Juli) bin ich immer als Stopper beim Kaltenkirchener Walkingday (wo war eigentlich die Blindschleiche?) als Helfer tätig, daher passt Svanninge Bakker (leider, oder vielleicht zum Glück?) überhaupt nicht in meinen Terminkalender!

Nr. 2   René Wallesch schrieb am 08.07.2010 - 09:03 email

Damit bist Du entschuldigt Arne. Bei noch 4 ausstehenden Öjendorfevents in diesem Jahr wird es Assens aber schwer haben, seinen 3. Platz zu verteidigen.

Nr. 3   Arne Franck schrieb am 08.07.2010 - 19:52 email homepage

Wenn alles klappt, dann werde ich bei einem Start im Oktober und im Dezember wohl das Dutzend in Öjendorf voll haben!

Nr. 4   Rita Brämer schrieb am 09.07.2010 - 11:33 email

Hallo René, ich überlege grade, wen ich zuerst bedauern soll - die Läufer oder den Hund Mr. Green

Wenn ich die Fotos von den beiden Laufstrecken so ansehe, fallen mir spontan nur die drei zweitschönsten Worte der Welt ein: Schlimmer geht immer...zwinker

Das du nur eine Woche nach Allermöhe die beiden Maras in dieser Hitze gefinisht hast, ist eine Wahnsinnsleistung - herzlichen Glückwunsch Cool

 

@ Arne: Habe den halben Sonntagvormittag damit verbracht, meine Motivation zu suchen zwinker

Die ist morgens nämlich winkend an mir vorbeigelaufen und war - wie könnte es anders sein - schneller als ich...Mr. Green

Nr. 5   Affenzahn schrieb am 09.07.2010 - 15:32 email homepage

He gabs da keine Berner Würstchen oder Erbsensuppe ? zwinker

Ne angebratene Banane währe auch nicht schlecht gelle Surprised Surprised Surprised

Nr. 6   René Wallesch schrieb am 09.07.2010 - 23:11 email

Meldeschluss für den Speiseplan jeweils eine Woche vor der Veranstaltung - Anfragen werden aber nur von Laufteilnehmern bearbeitet Big Grins