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Donnerstag, 01.04.2010 | von: mw

Laufrichtung Südost

Im September letzten Jahres rief Sigrid zur Clubreise nach Antalya auf. Aber eine unökologische Flugreise für nur einen Marathon? Schon seit Jahren hatte ich die Idee die Marathons in Pafos und Antalya zu kombinieren.

Ich flog also von Frankfurt/Main nach Larnaca und reiste über die Türkische Republik Nordzypern per Fähre in die Türkei ein. Die Fähre war wohl schon etwas älter, mit löchrigen Planken und zusammengekaufter Beschilderung in deutsch und dänisch.

Von wegen Altersarmut. Während ich mit einer kleinen Pension zufrieden war,

wohnte Sigrid im achten Stock des edlen Sheraton Hotel mit Frühstück, Kuchen und Abendessen. Und als ich sie in ihrem Zimmer aufsuchen wollte, sagte mit ihre Zimmermitbewohnerin: „Wir haben aber nichts bestellt“ – sehe ich aus wie ein Kellner?

Ich erwischte Sigrid dann beim Kaffeetrinken und wurde zum Kuchenessen eingeladen. Half aber nichts, bei der 2. Hälfte des Antalyamarathons verlor ich deutlich an Tempo, was allerdings wohl auch teilweise an der nach dem diesjährigen deutschen Winter ungewohnten Sonneneinstrahlung lag.

Eine Nummer kleiner hauste der Altkanzler (ist ja auch noch nicht Rentner). Und da Politiker gefragte Gesprächspartner sind, hatte er auch auf dem Klo ein Telefon.

Für den Aufstieg in die 1. Liga sammelte das Hotel im Anschluss an das sehr gute Frühstücksbuffet Spenden.

So eine Reise abseits der All-Inclusive-Touri-Wege bietet natürlich viele Gelegenheiten zum Kontakt mit Einheimischen. Auf der Rückreise nach Nordzypern traf ich mehrere Kurden, die der Gepäckmenge nach zu urteilen, aus der Türkei auswanderten. Sprachlich konnten wir uns gar nicht verständigen – wer aber nähere Kontakte aufbauen will: ich habe jetzt zwei Handynummern.

Für Kultur war auch noch genügend Zeit. Obwohl ich Sigrid in Antalya von Perge erzählt hatte, hat sie nach mehreren Besuchen dieses Marathons den Weg in diese antike Stadt immer noch nicht gefunden. Wer war da eigentlich Reiseleiter?

Zypern ist eine Reise wert. Kleine Ortschaften, viel Natur und Sonne…

nur das Militär auf türkischer Seite kann lästig werden. Überhaupt scheinen die Türken richtige Militaristen zu sein.

In der Nähe des Antalya-Marathon-Starts wurde eine Gedenktafel errichtet, auf denen alle Kinder der Stadt aufgelistet sind, die bei Kämpfen gegen die Kurden gestorben sind. So eine Tafel soll es auch in anderen Städten geben.

Vor dem Start des Runtalya Marathon.

Die griechischen Truppen sind auf der anderen Seite aber auch präsent. Als ich auf meinen Rückflug nach Deutschland wartete, landete eine Maschine aus Athen mit mehreren griechischen Soldaten an Bord. Die Türken werden im griechischen Teil am liebsten verschwiegen.

In Nicosia gibt es einen internationalen Pub mit allen möglichen Fahnen islamischer Staaten, der Nächstliegende fehlt aber.

Wie bei allen militärischen Anlagen durfte an der innerzyprischen Grenze nicht fotografiert werden. Aber in einigen Geschäften wurden ganz offiziell Fotos von der Demarkationslinie verkauft. Widerspruch?

Vier Stunden nach meiner Landung in Frankfurt ging es mit dem Sparpreis Ungarn für 39 Euro weiter zum Plattensee. Dicht am Bahnhof von Siofok gab es ein Hotel für 25,50 Euro inklusive Frühstück und Kurtaxe. In Balatonfüred wohnte ich in einem Apartment mit Kochgelegenheit für 15 Euro.

Am Plattensee gab es ein Wiedersehen mit Öjendorf-friend Sigrid und 100 MC Ehrenmitglied Horst, die das vom Veranstalter angebotene Hotelpaket gebucht hatten – das Thema mit den vermögenden Rentnern hatten wir ja schon.

Mehrere Stimmen meinten, dass die Bustransfers zu / von den Start- und Zielpunkten nur für die Gäste der offiziellen Marathonhotels angeboten wurden. Da hatte ich die Ausschreibung anders interpretiert; werde mich aber vor einer evtl. 2. Teilnahme noch vorher beim Veranstalter informieren und ggf. dann nicht melden. Ich habe aber auch andere nicht Hotelgäste beim Nutzen dieser Transfers gesehen.





Am 22. März um 7:00 Uhr fuhr ich dann wieder von Siofok nach Hause. Zunächst begleitete Sigrid mich bis Budapest, die von dort fliegen wollte. Als sie dann ihr mageres Lunchpaket auspackte war ich doch erstaunt, dass so ein 3 Sterne Hotel es nicht auf die Reihe bekommt, morgens einen Frühstücksservice zu organisieren. Merke: Was teuer ist, ist  nicht immer gut. Ich überreichte ihr dann gleich die Visitenkarte des Apartments in Balatonfüred und empfahl ihr, das nächste Mal Wallesch-Reisen zu wählen.  Abschließend noch Horst sein Motto, welches er uns beim Eisessen am freien Nachmittag des 3. Lauftages näherbrachte: Jeder Lauf ist eine Geschichte! Jeder Lauf ist eine Begegnung mit einer Landschaft und deren Menschen! Jeder Lauf ist ein Treffen mit Freunden!
So das war erstmal mein Kurzbericht. Ein ausführlicher Beitrag folgt im nächsten Clubheft. Chefredakteur Michael hat mich in Antalya schon mal auf den Redaktionsschluss im Juli hingewiesen. Gastleser dieser Seite sollten also noch schnell in den 100 Marathon Club eintreten, um ja keine Ausgabe des „100 MC aktuell“ zu verpassen.
Es folgen noch einige Bilder.











Diese konnten nur entstehen, weil die „L…lohnt sich“-Batterien sich mit der Zeit von alleine wiederaufladen. Den Lufttransport nach Zypern hatten sie nicht vertragen und funktionierten die ersten Tage nicht. In Girne hatte ich mir Neue (made in U.K.) gekauft, die aber nach 2 Fotos den Geist aufgaben und sich auch nicht wieder erholten. In diesem Zusammenhang möchte ich noch erwähnen, dass ich vor dem Start in Pafos mit einem englischen Soldaten sprach, der seinen Job kündigen und zu seiner schwangeren Freundin nach Hameln ziehen will, da „es in Deutschland mehr Kindergeld gibt, als in England“. Also doch nicht alles so Groß in Britannien. 

Läufer aller Länder vereinigt Euch – Sigrid plant ja 2011 schon ein internationales (Sammler-) Treffen in Antalya

дружба
Товарищ René
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