Alt-Text
jagaball erima Powerschnecke lg-duv



Donnerstag, 25.05.2006 | von: mw

Silkeborg Natursti-Marathon in Dänemark (25.05.2006)

Seit Jahren findet am Himmelfahrt Tag der Silkeborg Natursti Marathon in Dänemark statt. Eine Laufstrecke, die von Silkeborg Richtung Süden bis zu dem Ort Braedstrup führt. Dort gibt es dann ca. 400 Meter vom Ziel entfernt Umkleide- und Duschmöglichkeiten. Die Ersatzklamotten werden vom Start zum Ziel gefahren und die Teilnehmer werden nach dem Laufende in Kleinbussen vom Ziel zum Start zurückgefahren. Alles recht perfekt organisiert! 1999 (3:10:26 Std./Platz 5 von 84)) und 2002 (3:37:33 Std./Platz 22 von 143) war ich bereits dort am Start und zweimal wurde es für mich ab Kilometer 31 richtig schwer. Viele Gehpassagen Richtung Ziel waren damals bei beiden Läufen das Resultat meiner zu schnellen Anfangsgeschwindigkeit und einer Streckenunterschätzung. So war mein Ziel in diesem Jahr die Strecke einmal wirklich komplett läuferisch zu beenden. Als kleine Fahrgemeinschaft mit Helmut Jung (ebenfalls aus Kaltenkirchen) und Jörg Tubenthal (Henstedt-Ulzburg) benötigten wir für die 300 Kilometer von Kaltenkirchen bis Silkeborg knapp drei Stunden. Wurde 1999 noch zeitgleich mit dem Halbmarathon gestartet, so änderte der Veranstalter irgendwann danach sein Konzept und seitdem startet das Halbmarathonfeld (in diesem Jahr 307 Teilnehmer, davon immerhin 99 Frauen) 10 bis 15 Minuten später. Nach dem Start um 13 Uhr an der Naturbadeanstalt am wunderschönen Alminde See in Silkeborg ging es auf den ersten Kilometern etwas hoch und runter, danach lief man sehr lange auf einer alten Bahntrasse, der schmale Weg war durchgehend asphaltiert, hat einige sehr naturschöne Abschnitte (z. B. ein hoher Damm über eine Heidelandschaft) und ist einige Kilometer recht eben. Ab ca. Kilometer 15 war dieser Weg dann nicht mehr ausgebaut, da noch eine Nostalgiebahn auf diesem Abschnitt fährt, und so mussten die Teilnehmer durch ein Waldgebiet auf Naturwegen laufen. Vorbei an vielen kleinen hübschen Seen hatte dieser Streckenabschnitt ein recht welliges Streckenprofil. In diesem Bereich tauchten dann auch die schnellsten Halbmarathonläufer auf, überholten und liefen nach 21,1 km in dem kleinen Ort Bryrup ins Halbmarathonziel. Ich lag zu diesem Zeitpunkt ca. auf Platz 22 im Marathonfeld mit einer Halbmarathonzeit knapp unter 1:40 Stunden. Die Marathonläufer müssen in Bryrup natürlich weiter und liefen dann fast 10 Kilometer erneut auf der schmal asphaltierten ehemaligen Bahntrasse Richtung Braedstrup. Diese 10 Kilometer stiegen ständig ganz leicht an und haben mich 1999 und 2002 völlig zermürbt. Diesmal lief es besser, ich konnte ein paar Plätze gutmachen und bei Kilometer 31 fühlte ich mich noch recht frisch. Sicherlich auch ein Resultat des Rückenwindes! Man verließ dann die alte Bahntrasse und lief in einem großen Bogen auf normalen Straßen um den Zielort herum. Übrigens vermasste der Veranstalter mit Schildern immer nur jeden zweiten Streckenkilometer. Ab Kilometer 32 war aber jeder Zwischenkilometer auf der Straße oder an Bäumen markiert. Bis Kilometer 35 konnte ich mein Tempo weiterhin halten, dann kam der vorletzte Getränkestand und danach erneut ein 4 km langer Streckenabschnitt, der immer leicht anstieg und außerdem noch voll im Gegenwind lag. Da wurden die Beine immer schwerer und die Kilometerzeiten sofort deutlich langsamer. Bei  Kilometer 39 der letzte Getränkestand und dann führten die letzten drei Kilometer noch einmal durch ein Waldgebiet. Recht wellig und zum Teil sehr matschig. Nach dem Verlassen des Waldes befand man sich in einer kleinen Parkanlage in Braedstrup, die man allerdings noch einmal umrunden musste, bevor auf der wohl höchsten Stelle der Parkanlage das Ziel auftauchte.

Mein Zieleinlauf erfolgte nach 3:24:39 Minuten. Aber viel wichtiger als die Zeit war für mich, dass ich im dritten Anlauf endlich die Strecke komplett läuferisch durchgestanden hatte. Das Wetter war bei diesem Marathon übrigens sehr wechselhaft. Ein wenig Hagel und Regen, aber auch strahlender Sonnenschein bei ca. 10 bis 14 Grad Temperatur. Was ich an dieser Veranstaltung leider bemängeln muss, ist die Getränkeverpflegung. So gab es Wasser und Saft, der die identische Farbe wie das Wasser hatte, es war aber kein besonders großer Geschmacksunterschied zum Wasser festzustellen. Wahrscheinlich ein Isodrink, der nicht besonders gut gemischt war. Allerdings konnte man zu drei Getränkeständen Eigenverpflegung bringen lassen. Helmut Jung ließ zum Beispiel eine Flasche Cola zum Verpflegungsstand Kilometer 31 bringen! Im Ziel stand ein großes Zelt und dort wurde man mit einer schönen heißen Suppe verpflegt! Allerdings wurde auch hier nur Wasser ausgeschenkt! Ich vermisse da immer eine ordentliche Cola, die hatte ich aber zum Glück in meiner Sporttasche, die schon in einem Anhänger genau neben dem Zelt stand. Logistisch also alles einwandfrei!

Übrigens passierte dem Veranstalter ein ganz ärgerliches Missgeschick, denn der klar führender Marathonläufer lief  ca. 3 bis 4 Kilometer zu viel. Die vom Veranstalter gestellte Person, die auf einem Rad den Führenden begleitete, hatte ca. 500 Meter vor dem Ziel eine falschen Abzweigung im Wald gewählt, nachdem anscheinend ein Flatterband nicht richtig angebracht war. So erreichte der eigentliche Gewinner nur auf Platz 6 das Ziel.

Auf der Rücktour stoppten Helmut, Jörg und ich noch einmal in der größeren Stadt Horsens, verdrückten ein ordentliches Steak und eine Folienkartoffel und ließen uns vom Zigarettenqualm vieler Gäste ordentlich einnebeln! Dann ging die Fahrt auf der Autobahn weiter heimwärts. Nachdem wir Jörg Tubenthal noch nach Ulzburg gefahren hatten, setzte Helmut Jung mich  kurz vor Mitternacht vor meiner Haustür ab. 

Sicherlich ein schöner Marathon und wie ist die Aussage in der deutschen Ausschreibung des Veranstalters: Eine Herausforderung, die dir die Zähne ausziehen wird. Du brauchst jedoch nicht zu befürchten, dass die Strecke zu extrem ist und dich aufgrund vieler steiler Steigungen und Gefälle zum Aufgeben zwingt!
OK, Zähne sind nicht rausgefallen! Ganz einfach ist der Marathon sicherlich nicht, da hat der Veranstalter schon recht!

  Arne (Quentsch) Franck Marathon Nr. 110
« zurück

Möchtest Du einen Kommentar zu diesem Beitrag schreiben?
Dann logge Dich bitte links in der Navigation ein!