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Donnerstag, 19.08.2010 | von: ms

Helsinki City Marathon



Sommerferien noch nicht vorbei – also schnell noch mal mit der ganzen Familie zum Wochenendausflug nach Helsinki. … und „zufällig“ war auch gerade Marathon.

Geplant war, mit Air Berlin von Hamburg nach Helsinki zu fliegen. So war es bereits im letzten Herbst gebucht. Ende Mai bekamen wir die Info, dass wir nun über Düsseldorf (liegt das nicht in der anderen Richtung?) fliegen sollten und zwar schon um ½ sieben, nicht erst um 11 Uhr.

Angekommen in Helsinki und Einchecken im Hotel (direkt an einem der beiden großen Fährterminals gelegen).






Direkt weiter mit der Straßenbahn zum Olympiastadion, um die Startunterlagen abzuholen. Übrigens fährt man mit den Bahnen sehr günstig, schnell und ohne lange Wartezeiten bis Mitternacht – und sicher! Die Startunterlagen für ausländische Läufer gab es an einem gesonderten Stand, damit wollte man möglichen Sprachproblemen vorbeugen.
Aber wie bereits in Stockholm und Tromsö konnten wir feststellen, wie gut die Skandinavier englisch sprechen, so dass die Organisatoren sich vielmehr auf Verständnisprobleme aus der anderen Richtung vorbereitet hatten – bei Startern aus fast 60 Nationen eine gute Strategie.



Wegen Renovierungsarbeiten sollten wir nicht im Stadion finishen, sondern auf dem Vorplatz. Vom Stadionturm konnten wir sehen, dass der Rasen abgetragen war und gerade die Bahnmarkierungen neu gemalt wurden.

Dafür "trafen" wir die Marathonlegende Paavo Nurmi – der Gute hatte mehr Olympiasiege als ich Kreismeistertitel;-)



Der Lauf startet am Samstag Nachmittag, so dass wir am Vormittag noch ein bisschen die Shopping Zone begutachtet und einen Treffpunkt an der Strecke mit den Mädels in Hotelnähe vereinbart haben (denn es gibt zwar alle 3-5 km Verpflegung, aber keine Cola). Wir haben zwar keinen Elch (so wie Arne) gesehen, dafür aber ein Rentier.




Dann gings zum Stadion:



In der Sporthalle stellte man seine Tasche einfach in eine Ecke der diversen Gerätenischen – keine Abgabe – Bewachung nur des Eingangsbereichs. Dafür hätte man für 5 EUR seine Wertsachen in einem Umschlag abgeben können. Wir haben einfach auf die Ehrlichkeit der Finnen gebaut – und wurden nicht bestraft.

Im Startbereich wurde trotz der ca. 6.500 Melder nicht die Startbereiche abgetrennt – allerdings standen am Rand Schilder mit den geplanten Zielzeiten – die aber nicht alle so ernst nahmen, so dass ich am Anfang sehr viel überholt habe.
Nach 10 km machte sich dann doch die Temperatur von ca. 25 ° Celsius bemerkbar, die von den Finnen als „ungewöhnlich warm“ kommentiert wurden, und ich musste etwas Tempo rausnehmen. Außerdem hatten die Streckenplaner doch die eine oder andere fiese Steigung eingebaut. Bei Halbmarathon reduzierte ich dann noch ein bisschen, nicht um mir den touristischen Hafenbereich anzuschauen, sondern weil mein Magen mir das üppige Frühstück übel nahm. Hatte aber den Vorteil, dass ich mehr auf die Umgebung achten konnte (z.B. einen Bungeespringer und die Diplomatenfahrzeuge vor den Botschaften) – endlich hatte ich mal mehr gesehen als Doris. Sonst ist es immer umgekehrt.
A propos Botschaften: der schwedische Botschafter residiert am Hafen zwischen dem Präsidentenpalast und dem Rathaus – ein Zeichen dafür, dass der Süden Finnlands immer noch stark schwedisch beeinflusst ist. So sind auch alle Ansagen, Straßennamen, Haltestellen in der Bahn zweisprachig auf finnisch und schwedisch.

Auf dem Rückweg aus der Stadt trafen wir wie vereinbart die Kids – und endlich gab´s die bestellte Cola – lecker.



Gegen Ende des Laufs konnte ich dann wieder ein bisschen Fahrt aufnehmen, denn es sollte doch noch eine Ziel60-Zeit geben – dafür habe ich dann auf der Zielgeraden ein wenig getrödelt. Und so sind es brutto 3:30:05 geworden (301. Platz von 5.064 Finishern) – für diese relativ langsame Zeit prozentual recht weit vorn im Feld, was entweder auf die anspruchsvolle Strecke oder die „ungewöhnliche“ Temperatur hindeutet. Auf jeden Fall benötigter der äthiopische Sieger 2:22 – für einen Stadtmarathon doch eher langsam.

Nach dem Umziehen trafen die Mädels im Zielbereich ein und wir warten auf Doris – die war wieder einmal ihrem „Jagdinstinkt“ erlegen und hatte kein Auge für uns und lief nach 4:49 über die Ziellinie.



Am Sonntag gabs dann endlich ein ausgiebiges Frühstück, dass ungestraft bleiben sollte. Nach der Lagerung der Reisentaschen in Schließfächern am Bahnhof (sehr vorbildlich mit Wechselautomat, so dass man passend Kleingeld besorgen kann), machten wir noch einen Stadtbesichtigung und sahen gegenüber der Kathedrale Kunst am Bau.


Außerdem fuhren wir mit der Fähre (auch in der ÖPNV-Tageskarte enthalten) zur Festungsinsel – allerdings sind es 5 Inseln, die durch Stege verbunden sind.
Hier stehen die Kanonen zwar nur noch zur Erinnerung,



dafür sitzt man auf den Felsen ganz dicht dran, wenn die großen Pötte vorbeifahren.



Auf dem Weg dahin liegen haufenweise kleine Felsinseln und Doris hat auch schon ihr neues Traumdomizil gefunden.



Und ihr Boot hat sie auch schon in den neuen Hafen überführt.



Von dort ging´s per Flughabenbus zum Airport – und dort habe ich zum ersten Mal gelernt, warum man bei Auslandsflügen mindestens 1 ½ Stunden vor Abflug da sein soll:

Die Air Berlin-Maschine nach Düsseldorf war verspätet, so dass wir unseren Anschlussflug nach Hamburg nicht mehr bekommen hätten, so dass wir dann wohl in Düsseldorf übernachten oder per Mietwagen selbst hätten nach Hause fahren müssen. Jetzt zeigte sich aber auch, dass die Kooperationen der Fluggesellschaften auch Vorteile für den Fluggast haben können. Als wir am Serviceschalter ankommen (zu dem uns die Dame vom Check-In-Schalter geschickt hatte), war bereits alles vorbereitet und wir waren auf einen Direktflug mit der Finnair nach Hamburg umgebucht. Die Boarding-Karten konnten wir mit unseren Ausweisen aus dem Check-In-Automaten ziehen und somit ohne (langes) Schlangestehen das Gepäck abgeben. Sonst wäre es mit der 15 Minuten vorverlegten Abflugzeit wahrscheinlich sehr eng für uns geworden.

Ab jetzt nehme ich mir vor, immer rechtzeitig am Flughafen zu sein!

So viel zu unserem Trip nach Helsinki.

Schmankerl zum Abschluss – gebogener Heizkörper im Aufgang zur Hotelbar auf der Dachterrasse.


Resumee: schöne Stadt, feiner Lauf, sehr nette und hilfsbereite Leute! Gerne mal wieder.

Mario "Mataton" Sagasser


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2 Kommentare

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Nr. 1   Hartmann Stampfer schrieb am 19.08.2010 - 19:49 email homepage

Schöner Bericht, erinnere mich auch gerne an 2007 an meinen Helsinkimarathon, der nicht einfach zulaufen ist. Die vielen kleinen Hügel aus Granit, sind unscheinbar gemein zum Laufen. Der Start um 15:00 Uhr ist auch nicht gerade das Wahre, denn wann soll man Essen vorher ?? Aber Helsinki die 2 sprachige Stadt ist, wie du richtiger Weise sagst eine Reise wert. Die Medaille ist richtig gross und gibt es meistens ohne Band.

Nr. 2   christel schrieb am 06.09.2010 - 08:35 email

Ein schöner Bericht , schöner Lauf aber nicht ganz einfach zu laufen