Am Sonntag war mal wieder in den Everglades-Sümpfen die Florida-Landesmeisterschaft im 50 km- und 50 Meilen-Geländelauf. Jürgen war wie im Vorjahr bei den 50 km dabei und wurde 1. und einziger in seiner Altersgruppe „ first out of one“. Wie erfreut war er jedoch, als Marianne aus New York im Zielbereich fragte, ob er nicht schon am Nordpol Marathon gelaufen sei. Erzählt hatte er dies schon vielen Läufern. Marianne wollte auch das Jahr wissen, um festzustellen, ob ihre Vermutung richtig sei: Sie war nämlich mit ihm im gleichen Jahr dort gelaufen und meinte, ihn auch noch nach 7 Jahren wiedererkannt zu haben. Die Freude war entsprechend groß.
Allerdings Hans(73) aus San Franzisco, der Jürgens Zimmernachbar auf einem Etappenlauf mit Marathon durch Südamerika war, hatte er schon vorher auf der Starterliste gefunden. Groß war auch hier die Wiedersehensfreude. Trotz seines Alters war Hans damals in der Marathongruppe einer der stärksten Läufer gewesen. Auch beim Everglades-Ultra reichten ihm trotz Nachtflug am Vortag und einer verkürzten Nachtruhe nicht die 50 km, sondern Hans nahm mit Erfolg die 50 Meilen als Herausforderung an. Man wollte auf jeden Fall in Kontakt bleiben.
Wie bei anderen Läufen in den USA sind die Medaillen manchmal ebenso interessant, wie die Läufe selber. So erhielt Jürgen neben der Medaille für die Landesmeisterschaft und der Medaille als Finisher dieses Ultras auch als Auszeichnung für seinen 1. Platz einen metallischen Ständer mit der entsprechenden Gravur.
Im 100MC „sammeln“ wir schöne und erlebnisreiche Marathons, jedoch in den USA lohnt sich fast das Sammeln von schönen und einmaligen Medaillen. So lief Jürgen die Woche zuvor den A1A-Marathon an der Atlantikküste bei Fort Lauderale und erhielt dieses Jahr als Finisher einen Krebs mit aufklappbarer Rückenschale. Oder beim neuen Schatzküsten-Marathon (Treasure-Coast-Marathon) war neben der Silhouette von Florida der in tropischen Gewässern lebender Sailfish bzw. Segel- oder Fächer-fisch abgebildet der eine Länge von 2,50 m erreicht. Auch eine sehr schöne Medaille.
Jedoch alle diese Beispiele von Medaillen werden in den Schatten gestellt von einer Medaille, über die selbst auch die amerikanischen Marathonis staunen. Es ist die Medaille von einem Lauf in Texas jeweils am 1. Januar eines Jahres. Sie wird in einer mit Seide ausgelegten Schmuckkasette mit Magnetverschluss überreicht, ist ca. 30 cm breit und wiegt knapp 2 kg. Als Marathon-Sammler bräuchte man, wenn dies allgemein üblich würde, einen extra und gesicherten Raum nur für die Medaillen.
Marianne aus New York lief mit mir den Nordpol-Marathon
Hans aus San Franzisco lief mit mir den Atakama-Wüstenmarathon in Chile
Everglades-Ultra-Medaille für Landesmeisterschaft, 1. Preis der M75 und das Finishen
A1A-Medaille mit Krebs
A1A-Medaille mit aufgeklappten Rückenpanzer
Schatzküsten-Marathon Medaille Florida mit einem Sailfish
Monstermedaille in Schmuckkasette mit Pepsi Dose als Größenvergleich
Jürgen