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Dienstag, 19.04.2011 | von: ms

Frühsommer in Zürich

Osterferien in Schleswig-Holstein!
Zeit für Familie Sagasser, wieder mal eine europäische Metropole zu erkunden. Diesmal soll es Zürich sein – da war ich bislang nur mit dem Flieger auf dem Weg nach Biel gelandet bzw. nach Athen umgestiegen.

Zürich erinnert mich ein bisschen an Hamburg – wegen des Zürcher Sees,

den Flüssen Sihl und Limmat, auf dem sogar kleinere Schiffe ähnlich den Barkassen im Hamburger Hafen fahren.


und auf dessen Stegen und Ufern sich die Zürcher gerne sonnen, chillen oder ihr Mittag essen
und den vielen Grünflächen.

Und Zürich hat noch einiges mehr: hohe Berge.
Im Osten den Zürichberg, ein Naherholungsgebiet,


das man im Winter sogar mit einer Seilbahn erreichen kann. Ab April fährt uns ein Kleinbus die serpentinenartigen Wohnstraßen nach oben. 



und Uetliberg im Westen. Hier kann man bergwandern und auch viele Mountain-Biker (tw. mit Helm und Knie- und Schienbeinschutz aus Hartkunststoff) sind unterwegs. Außerdem werden auf dem sog. Planetenweg die Dimensionen unseres Sonnensystems in Relation dargestellt.


 

Die Kids und ich beten die Sonne an. Natürlich nur die des Planetenwegs, denn meine Sonne fotografiert gerade.Von dem Planetenweg haben wir am Vorabend auf einer Demonstration in der Sternwarte erfahren, die ein über 100 Jahre altes Teleskop aus Jena hat. Die Demonstratoren fragen, ob alle Teilnehmer Mundart verstehen oder ob besser hochdeutsch gesprochen werden solle. Wir verstanden die Frage kaum und baten um hochdeutsch. Worauf sie meinten, dass wäre bereits hochdeutsch. Trotzdem war der Vortrag höchst interessant und wir konnten den Mond und Saturn mit seinen Ringen und den größten Mond Titan sehr schön beobachten.

Beim Modell der Erde (12mm Durchmesser) befindet sich ein Aussichtsturm, von dem wir einen sehr guten Blick auf Zürich haben.


 
In Zürich gibt es außerdem das FIFA-Headquarter – als ich das im Stadtplan sehe, musste ich es mir unbedingt anschauen, was sich aber als äußerst unspektakulär erweist.



Viel eindrucksvoller dagegen, der eine S-Bahn-Stunde entfernte Rheinfall von Schaffhausen. Zuerst besichtigten wir  den mit 23 Metern höchsten Wasserfall Europas von einer Terrasse, dann vom Schiff von einem mitten drin gelegenen Felsen (der die Kantone Schaffhausen und Zürich trennt) mit Aussichtsplattform und schlussendlich von der Schaffhausener Seite.










A propos S-Bahn: Zürich hat ein exzellent ausgebautes öffentliches Nahverkehrsnetz, bei dem man sogar sonntags kaum länger als 10 min wartet und alle 30 min in die Nachbarstädte und –regionen fahren kann. Vorbildlich! (Erinnerte mich stark an Paris.)

Da wir erst nachmittags in unser Zimmer einziehen konnten, ließen wir das Gepäck im Schließfach und fuhren zur Marathonmesse – die Sporthalle dient am Sonntag auch als Umkleide und Kleiderdepot. Die Messe ist sehr „übersichtlich“ und da der Pasta-Gutschein erst am Samstag gilt, halten wir uns nicht lange auf. Stattdessen besuchen wir die andere Seite des Planetenwegs und machen eine kleine Rundfahrt auf dem Zürcher See.


Überhaupt spürt man nicht viel in der Stadt vom Marathon, der hier am Sonntag stattfindet. Weder in der Presse, noch mit Ankündigungsplakaten oder Hinweisschildern (auf Laufstrecke oder Parkverbote). Auch eine „blaue“ Linie suchen wir vergeblich.
Dafür treffen wir diese beiden Herren aus Kenia beim Shoppen. Bo (PB: 2:09 h) und Siela (sein Pacemaker und Sieger des 10km-Neujahrslaufs in Zürich), die einen Teil des Jahres in Frankfurt leben.


Am Samstagabend erkunden wir trotzdem den Start-/Zielbereich, um bei der Startvorbereitung keine Überraschungen zu erleben.
Am Sonntagmorgen gehen wir die 1,5 km von unserer Unterkunft zum Start. Dabei folgen wir einem Ortskundigen, denn sonst hätten wir uns wohl nicht über die Treppen und schmale Wege gewagt. Angekommen, geben wir unsere Kleiderbeutel in 5 Bahnwaggons der Schweizer Post ab und stellen fest, dass wir uns zwar in den öffentlichen Freibädern umziehen können, es dort aber nur sehr wenige Toiletten gibt. Später sollen noch ein paar Dixies folgen, vor denen sich schnell Schlangen bilden.

Vor dem Start treffen wir Jürgen aus Kassel (der dort im letzten Oktober den Schulmarathon organisierte und mitlief. Er ist mit Frau und Sohn auf der Durchreise nach Italien und legt einen kurzen „Marathon-Stopp“ ein und benötigt 3:56:25. Es ist sein 76. Marathon - und rechnet schon, wann er wohl dem 100MC beitritt, da er es (bis jetzt nur) als Vollmitglied machen möchte!) Und wir treffen Clubmitglied Renate. Sie spricht von Schmerzen beim Laufen, die sie bereits bei den letzten Läufen tw. zum Abbruch zwangen. Leider finisht sie den Zürich-Marathon nicht – gute Besserung von dieser Stelle. (Hinweis an Renate: die beiden jungen Damen, die dich nach dem Lauf in der Jugendherberge angesprochen haben, sind unsere Töchter!) Nachdem ich mich von Renate und Doris verabschiede, um in meinen Startblock zu gehen, geht es auch bald relativ entspannt los. Alle suchen sich leistungsgerecht ihren Platz, so dass es zumindest in meinem Bereich zu keinen „Staus“ kommt. Kurz nachdem Start wird Doris von einem Bekannten angesprochen: Marcel aus Cottbus – und sie genießen gemeinsam die ersten 8 Kilometer. Nachdem er ein Lob für den aktuellen Vorstand ausgesprochen hat („Die haben da aber Ruhe reinbekommen!“), wird es für Doris etwas zu flott und die beiden laufen getrennt. Marcel finisht in 3:58:38. Ebenfalls tragen sich unsere Mitglieder Christoph W. (3:38:18) und Gerhard aus CH-Kreuzlingen (3:39:41) in die Ergebnisliste ein.
Nach einer 10km-Runde durch die Innenstadt, auf der sich das Feld 2-mal begegnet, geht es dann 16km am Ostufer des Zürcher Sees zum Wendepunkt nach Meilen. Bei km 24 macht Herbert Steffny Fotos und meint, ich solle mal reinhauen. Bei diesen frühsommerlichen Temperaturen bis 20°C leichter gesagt als getan – und so überhole ich zwar noch den Elmshorner Jochen (seine Zielzeit 3:23:43) im 3:00-Tempo, zolle dann aber doch Tribut und laufe am Ende bei der noch fehlenden Weber-Zeit von 3:05:35 ein. Nach der Zielverpflegung, die ich in Ruhe genieße, da mir nun wirklich nicht kalt ist, hole ich die Kamera und gehe Doris entgegen und wir treffen uns bei km 39 (vor dem letzen Abbiegen in die Innenstadt) und laufen ihre letzten km gemeinsam.



Für Doris ist nach 4:34:35 der Zürich-Marathon abgehakt.





PS: in der Schweiz ist Diesel-Kraftstoff bereits teurer als Benzin.


Bleibt nur noch die Frage offen, ob es an dieser Tankstelle auch Raketentreibstoff gibt;-)

Mario „Mataton“ Sagasser


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4 Kommentare

Seite 1 von 1 1

Nr. 1   christel schrieb am 20.04.2011 - 08:00 email

Wieder mal ein schöner Fotobericht und meinen Glückwunsch zur super Zeit !

Nr. 2   Eichner schrieb am 20.04.2011 - 23:25 email

Hallo Familie, da bin ich aber gespannt, wann aus den mitreisenden Kindern Marathon Täter werden. zwinker

Grüße vom Sturmvogel

Für Renate: Gute Besserung und "Kopf hoch". Si

Nr. 3   Marion Möhle schrieb am 02.05.2011 - 14:32 email

Schöner Bericht, vielen Dank - da werden Erinnerungen an meine Teilnahme in Zürich wach...

Viele Grüsse

Marion

Nr. 4   Dr. Christoph Wenzel schrieb am 05.05.2011 - 09:54 email

Hallo Doris & Mario,

Euer Reisebericht von Zürich ist schön und zeigt das, was ein Wochend-Besucher in der Kürze der Zeit nicht sehen kann. Big Grins

So ein City-Marathon ist interessant, aber zu groß, um einzelne andere 100MCler zufällig zu treffen.

Bis zum Lauf in Langeln - viele Grüße

Christoph Big Grins