Von Christian Hottas:

Vor wenigen Minuten erfuhr ich, dass unser "alter Freund" Dieter Wolf gestorben ist.

Dieter war Jahrgang 1939 und, wie seine Mitgliedsnummer 15 ausweist, einer der ersten, die dem im April 1999 gegründeten 100 Marathon Club Deutschland beitraten.

In der Zeit zwischen Mitte der 1990er und 2005 hatten wir viele gemeinsame Läufe und andere Erlebnisse. Dieter war auch ein sehr guter Freund meiner 2005 verstorbenen Lebensgefährtin Barbara.

Ich weiß gar nicht, wie oft Basia und ich, teilweise auch andere Lauffreunde wie Dietrich, Ray aus Schottland oder mein Londoner Freund Tad bei ihm und seiner Frau in ihrem Haus südlich von Hildesheim übernachteten, wie viele Portionen Pasta wir dabei verdrückten und wie viele Laufgeschichten wir aufwärmten.

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie Tad im März 2001 plötzlich an einem Freitag zum Übernachten bei mir in Hamburg auftauchte, weil er am Sonntag am damals von einem Dänen organisierten allerersten Marathon im Kalibergwerk Brügman-Schacht in Sondershausen starten wollte. Nach telefonischer Rücksprache mit Chris Madsen meldete ich nach, und so fuhren Tad und ich am Samstag zu Dieter, der seinerseits nachmeldete und am frühen Sonntagmorgen mit uns nach Sondershausen fuhr. Wir drei waren die einzigen deutschen Teilnehmer bei diesem tiefsten Marathon der Welt (the lowest & the deepest).

Im August 2004 begleitete Dieter Basia und mich zum Longford Marathon in Irland, wo wir drei "the crazy Germans" waren und Dieter mit damals nur 197 Marathons eindeutig unser "Junior" war. (Basia hatte damals gut 300 und ich gut 900.) Damals erhielt Dieter auch seinen Spitznamen "Prinz", weil jemand meinte, mit seinen abstehenden Ohren sähe er aus wie Prinz Charles.

An den Teichwiesen hatten wir damals auch mindestens einmal (ich glaube eher: zweimal) einen Dieter Wolf Marathon, bei denen wir gemeinsam mit dem Geburtstagskind sein Wiegenfest feierten.

Knapp drei Monate vor Basias Tod besuchten Basia und ich Dieter, der inzwischen in der Nähe von Prenzlau wohnte, auf dem Weg nach Koszalin.

Auch wenn unser letzten direkten Kontakte schon länger her sind, so habe ich Dieter immer noch sehr oft in meinen Gedanken und Erinnerungen gehabt. Und das wird auch sicherlich so bleiben.

Mach's gut, Dieter!