Teilnehmerfoto mit Jubilar am 22.07.2020

Von Christian Hottas:

Manche 100MC-Mitglieder sind eindeutig mehr als nur Marathonläufer oder gar Vielläufer. Einer ist zum Beispiel auch Funker, Segler, Sauerländer, Waldbesitzer, Psychiater und Sportmediziner und war bis Ende 2018 zudem auch noch Ärztlicher Direktor eines Klinikkonzerns mit mehreren Milliarden Euro Jahresumsatz. Da es – wie so oft – immer wieder auch die Mischung macht (in diesem Fall vor allem die Kombination Sauerländer und Psychiater), ist er zudem auch ein Typ, dem in Sachen „gesunder Menschenverstand“ niemand etwas vormachen kann und der mit beiden Beinen echt im Leben steht, auch wenn er dabei immer wieder auf seine „sensiblen Füße“ hinweist.

Legendär war er bereits vor Gründung des 100MC, als er bei seinen Stadtmarathon-Starts in den 1990er und 2000er Jahren zumeist im grobkarierten Flanellhemd im Startblock stand, das Brötchen in der Brusttasche des Hemdes und den Tetrapack Milch in der Hand. Erst nach dem Start begann er dann das Brötchen zu essen und die Milch zu trinken, ehe er – zumindest oberhalb von -2 °C – sein Hemd auszog und umband und mit bloßem Oberkörper weiterlief.

Legendär sind auch seine unzähligen Geschichten aus dem Sauerland, von seinen Lauf- und seinen Segel-Erlebnissen, mit denen er seine Mitläufer problemlos stundenlang bestens unterhalten kann.

Legendär, wenngleich nur Insidern bekannt, ist auch sein „Erst-Verein“ „Grüne Handschuhe“, der eigentlich eine klinikinterne Laufgruppe für die Patienten in betreuten Wohnbereichen Bethels war, aus der sich in den 1990er und frühen 2000er Jahren alljährlich eine kleine Auswahl für den Berlin Marathon qualifizieren konnte. Dabei rührte der Name von einer Kiste grüner Handschuhe her, die ein einheimischer Betrieb den Gruppenmitgliedern als Laufausrüstung gespendet hatte.

Helmut Braun war auch der einzige Eskorteur Christian Hottas‘ bei dessen 1000. M/U im August 2005 und natürlich später Mitglied der „Eskorte 2000“, „Eskorte 2300“ und „Eskorte 2500“ in den Jahren 2013, 2015 und 2016.

Im Gegenzug lief er – mindestens seit 2010 (die davor sind mir nicht erinnerlich) – alle seine eigenen Jubiläen in Hamburg: seinen 250. M/U am 31.12.2010 auf der Billerhuder Insel, seinen 300. M/U am 15.06.2012, seinen 400. M/U am 27.05.2015 und seinen 500. M/U am 23.06.2019 jeweils an den Teichwiesen.

Am Mittwoch, dem 22.07.2020, stand nun „helmut sein fünfhundertfünfundfünfzigster mara“ an, den der Jubilar natürlich – wo auch sonst? – an den Teichwiesen lief, wie meist bei seinen Jubiläen begleitet von seinem Sohn Julian, von Christine, Christian, Meinulf und diesmal auch Inka, Stephan, Burkhard und anderen Freunden.

Und wie erwartet, war auch dieser 555. M/U wiederum eine Mischung aus Klönschnack, Anekdoten, Lebensweisheiten, medizinischen Themen, Stressausgleich, Lifestyle, Genuss und natürlich auch den magischen 42,195 Kilometern, bei der sich niemand unterwegs oder nachher um die Zielzeit kümmerte. Solche Dinge sind Nebensache. Und außerdem mag der Jubilar, wie er immer wieder gerne betont, eh keine unnötigen Anstrengungen.

Herzlichen Glückwunsch, Helmut, zu diesem Schnapszahl-Jubiläum!