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Spreehafen Marathon in Hamburg - nicht in Berlin! Hört sich seltsam an - war aber so!

Denn ein kleiner Teil des Hamburger Hafens nennt sich Spreehafen. Weiter unten - mehr dazu.

Ein Bericht über den 3. Spreehafen & Spreehafeninsel Marathon am 15. Januar 2017, veranstaltet von FEM in Person von Christian Hottas.

Meine Anreise erfolgte mit dem Rad von Altona zu den Landungsbrücken, dort mit dem Fahrstuhl 20 Meter unter die Erde, durch den Alten Elbtunnel (einige von euch kennen den Alten Elbtunnel vom gleichnamigen Marathon, zuletzt ausgerichtet 2009), dann auf der anderen Seite wieder hoch. Vorher bot sich noch ein Besuch des Hamburger Fischmarktes an. Der hat im Winter länger geöffnet und die Händler boten noch laut schreiend ihre Waren feil! Vorbei an der Werft Blohm&Voss und dem Kreuzfahrtterminal Steinwerder geht's immer tiefer ins Hafengebiet.

Das Wetter hat der Christian soweit ganz gut im Griff gehabt. In der Nacht vorher hat es leicht geschneit, so dass auch die Großstadt sich leicht gepudert und strahlend weiß zeigte. Nach der Hälfte meiner Runden kam sogar die Sonne raus, der Schnee schmolz dahin, die Strecke war immer besser zu laufen. Den Wind hätte der Christian noch etwas mehr auf Süd einstellen können, dann hätte man auf der langen Geraden gut unter Windabdeckung laufen können und es wäre noch angenehmer gewesen. Die Temperatur war knapp über dem Gefrierpunkt.

Der Start war auf angenehme 10.00 Uhr terminiert, konnte aber nicht ganz pünktlich erfolgen, da der Autor erst in (aller)letzter Minute eintraf. Nach einem kurzen Briefing und dem obligatorischen Gruppenfoto waren aber um fünf nach Zehn alle Läufer auf der Strecke.

Treffpunkt, Start und Ziel war vor dem Betriebshof der Hamburger Hafenbahn. Die Hamburger Hafenbahn gibt es bereits seit 150 Jahren und sie betreibt das gesamte Schienennetz im Hamburger Hafen. Täglich verkehren rund 200 Güterzüge mit insgesamt über 5.000 Waggons auf den Gleisen der Hafenbahn. Das gesamte Transportaufkommen auf der Hafenbahn beträgt über 40 Millionen Tonnen im Jahr. 30 % aller im Hamburger Hafen umgeschlagenen Güter werden per Bahn befördert. Das Hafenbahnnetz umfasst 300 km Gleise mit 850 Weichen. Hamburg ist Europas größter Eisenbahnhafen.

Für 10 Euro Startgeld gab es 10 Runden á 4,283 km, einen mit allem Notwendigen ausgestatteten Verpflegungsstand, eine liebevoll gestaltete Medaille und die Urkunde zum selber ausdrucken.

Das das Angebot an interessanten Läufen im Januar geringer ist, sieht man schon daran, dass die Läufer längere Anreisen nicht scheuten. Wo man sonst oft nur Hamburger und Leute aus dem Umland trifft, war der Spreehafen Marathon national besetzt, mit Läufern unter anderem aus Berlin, Hannover und Frankfurt.

Die gesamte Strecke liegt im Gebiet des ehemaligen Freihafens. Der Hamburger Freihafen war 634 ha groß und von Zoll und Einfuhrumsatzsteuer ausgenommen. Der Zugang zu dieser ansonsten umzäunten Freizone war nur an Zollübergängen möglich. So stand an der Südseite der Laufstrecke auch ein vier Meter hoher Zaun, der von Stacheldraht gekrönt war. Eine ehemalige Zollstation passierten wir jede Runde. Der Freihafen wurde zum Jahre 2013 aufgehoben.

Insgesamt waren pro Runde fünf Brücken zu überqueren. Erst ging es die Brandenburger Straße vom Wendehammer Richtung Westen. Danach über die Spreehafen-Brücke Richtung Süden. Kurz danach links über die Ernst-August-Schleusenbrücke auf oder vor den Klüdchenfelder Hauptdeich, dort Richtung Osten. Von dort hatte man einen traumhaften Blick auf die Silhouette der Stadt, mit den fünf Hauptkirchen (St. Michaelis, St. Katharinen, St. Nikolai, St. Petri und St. Jacobi), dem Rathausturm, dem Fernsehturm, den Tanzenden Türmen am Millerntor, den Hochhäusern am Berliner Tor, dem Astra Turm und nicht zuletzt auf Hamburgs jüngstes Wahrzeichen die Elbphilharmonie – liebevoll Elphi genannt. Für mich das schönste Stück der Strecke. Im Anschluss, über die Fußwege an zwei stattlichen Eisenbahnbrücken in einer großen Linkskurve wieder Richtung Nordwest. Ab dem Alten Hafenbahnhof, über das Niedernfelder Ufer, zwischen Gleisanlagen und einer übermannshohen Spundwand (gegen Hochwasser) bis zur Brandenburger-Brücke. Kurz nach der Brücke war man wieder am Verpflegungsstand und eine Runde weiter.

Der Spreehafen hat eine Fläche von 39 ha, liegt in den Hamburger Stadtteilen Kleiner Grasbrook und Wilhelmsburg. Es handelt sich um einen reinen Binnenhafen ohne Kaimauern und keinen Seehafen. Die Schiffe erreicht man über Steg-und Brückenkombinationen. Er wurde 1890 erbaut und stellt die hintere Wasserwegverbindung zwischen den Kleine Grasbrook-Häfen, Saalehafen, Hansahafen, den Veddel-Häfen, Reiherstieg und dem Klütjenfelder Hafen da.

Der Hafen heißt Spreehafen, weil hier die Lastschiffe lagen, die zwischen Hamburg und Berlin hin und her fuhren. Sie übernahmen die Ware von den großen Pötten im Hamburger Hafen und brachten sie in kleinen Portionen über Elbe, Havel und Spree bis nach Berlin. Der heutige Liegeplatz in Wilhelmsburg ist auch der historische Originalstandort der Lieger. Lieger heißen die schwimmenden Häuser, auf denen die Hafenarbeiter früher schliefen und arbeiteten, als Waren noch per Hand auf Schiffe verladen wurden. Auch heute liegen noch einige zum Teil historische (zum Teil auch ziemlich runtergekommene) Lieger im Spreehafen. Die Lieger gehören zu Hamburgs historischem Stadtbild.

Alles in allem ein Marathon bei dem man viel typisch hamburgisches sehen und erleben konnte.

 

Es folgen einige Statistische Informationen:

23 angemeldete Teilnehmer

19 Finisher

0 mal DNF

4 mal DNS

Schnellster Mann: Roland Edelmann in 03:20:46

Schnellste Frau: Claudia Wehnert in 04:27:14

Durchschnittszeit aller Finisher: 04:47:52

Frauenquote: 26,3%

10,5% der Läufer in sub 03:30

26,3,x% der Läufer in sub 04:00

Tipp: Wenn du ein Bild anklickst, kannst du dir in der Galerie noch mehr Bilder ansehen.

Text und Bilder: Der Stulle