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Der diesjerige Familienherbstausflug führte uns nach Brüssel.
Atomium, Manneken Pis, die Pommes Frites direkt von den Erfindern und natürlich der Marathon standen dort auf dem Programm.

Via Bielefeld, wo wir wie bereits im letzten Oktober wieder unsere Verwandten abholten, ging es bei sommerlichen Temperaturen am Samstag nach Brüssel. Und es war wirklich sommerlich! Für meinen Streak bin ich Freitag nacht noch eine Runde gelaufen und das Thermometer zeigte um ½ 1 16°C in Bielefeld an. Und auch an den folgenden Tagen konnten langärmelige Kleidung im Koffer bleiben. Shorts und T-Shirts waren von morgens bis abends angesagt. Die Fahrt ging direkt zur Messe, um die Startnummern abzuholen. Nach typischem Stadtverkehr, vielen Kreiseln und einigen Runden durch verwirrende Einbahnstraßen kamen wir in der Jugendherberge an.

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Von dort starteten wir in die Innenstadt, besichtigen kurz die Kathedrale des heiligen Michael, dessen Ebenbild auch das Stadtwappen Brüssels ziert. Daran liefen wir am Sonntag beim Marathon kurz vor dem Ziel vorbei.

Von hier weiter in den verkehrsberuhigten Bereich um die Grand-Place. Hier tobte gegen Abend der Bär, denn alle genossen die Rückkehr des Sommers am ersten Oktoberwochenende.
Auf dem Weg dorthin sahen wir bereits die ersten Absperrgitter für den Marathonlauf am morgigen Sonntag und auch das 42 km-Schild

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Während unsere Begleiter bereits die ersten Pommesbuden testeten, blieben Doris und ich konservativ bei Nudeln, um kein Risiko einzugehen.
Es gibt übrigens ein jährlichen Wettbewerb in den die besten 10 Frituren gewählt und neben der Veröffentlichung sogar in touristische Stadtpläne eingetragen werden.

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Ganz in der Nähe fanden wir dann Manneken Pis, der deutlich kleiner ist, als wir uns eine so berühmte Persönlichkeit vorgestellt hatten. (Der Betrachter kann ihn über meinem Kopf entdecken!)

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Seit einigen Jahren hat auch hier die Emanzipation Einzug gehalten und es soll mit Janneke Pis ein weibliches Pendant geben.
Da ein belgischer Autor „Tim und Struppi“ erfunden hat, befinden sich an einigen Häuserwänden Szenen aus den Comics (die ich hier aus Urhebergründen natürlich nicht abbilde).

Am nächsten Morgen brachen wir früh zum Start auf. Es waren gut 3 Kilometer, die Doris und ich zu Fuß gingen, um nicht erst auf großen Plätzen die richtige Bushaltestelle suchen zu müssen.
So gingen wir dem letzten Teil der Laufstrecke entgegen und erkannten, dass wir beim ersten und beim 40. Kilometer am Gebäude des Europarats vorbeikommen würden.

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Überhaupt liest man das Wort „Europa“ oder die Synonyme in den anderen europäischen Sprachen an jeder Ecke, jeder Wand und jedem Gebäude. Noch beliebter als die belgische Flagge ist die Europa-Flagge.
Gestartet wurde unter einem Torbogen mit Quadriga – zur Abwechslung aber mal mit belgischem Hintergrund, denn dieses Tor schenkten sich die Belgier zu ihrer 100.jährigen Unabhängigkeit 1903.

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Und wie man sieht war es bereits morgens angenehm warm, so dass T-Shirts, Plastiktüten o.ä. hier vollkommen überflüssig gewesen wären.
Vielmehr sollte es ein Lauf bei hochsommerlichen Temperaturen zwischen 18 und 27° C werden, der den Läufern das letzte abverlangte. Außerdem führten einige Streckenabschnitte über Kopfsteinpflaster, was erhöhte Konzentration erforderte. Und es gab ein paar heftige Steigungen, aus den beiden Autotunnels und in einigen Parks. Die hatte ich aus dem Streckenprofil nicht so hart herausgelesen.

Diesmal bekam ich es übrigens mit den 1,5 Stunden später gestarteten Halbmarathonis zu tun, die ich ab km 36 auf der Strecke traf. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich wärmebedingt bereits meine Ziele heruntergeschraubt und war nicht mehr ganz so flott unterwegs wie auf diesem Bild.

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Nach kurzer Pause ging ich Doris entgegen, denn bei diesen Temperaturen (die bei den längerern Laufzeiten ja deutlich ansteigen würden) könnte das Zeitlimit von fünf Stunden eventuell kritisch werden, um sie ins Ziel zu lotsen. Auf dem Weg dorthin kamen mir immer weniger Läufer entgegen, denn der Strom der Halbmarathonis war inzwischen durchgelaufen. A propos Halbmarathonis: alle Läufer die wegen Kreislaufproblemen am Rand behandelt wurden, waren Halbmarathonis. Das spricht dafür, dass die Marathonis sich offensichtlich besser einschätzen können bzw. trainiert sind.
Die Läufer nahmen meinen Beifall dankend an, denn es waren kaum noch Zuschauer an der Strecke.
Bei km 38 traf ich dann endlich auf Doris und sie hatte noch eine knappe halbe Stunde Zeit – ohne Gehpause sollte es also klappen. Gemeinsam sind wir also Richtung Ziel gelaufen, wobei ich noch weitere 3 bis 4 gehende Läufer dazu motivieren konnte, ebenfalls wieder zu laufen. Auch diese dankten es mir, entweder sofort oder später im Ziel. Doris ist dann bis auf eine kurze Gehpause durchgelaufen und finisht in 4:55 Stunden.

Danach gingen wir duschen, verzichteten auf die überlaufene Massage und gönnten uns dafür die obligatorische Pizza.

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Am nächsten Morgen lief ich noch einmal ins Europaviertel, wo man offensichtlich ein Wasserrohr zur Erfrischung der Athleten um einen Tag verspätet geöffnet hat. Und ich stellte fest, dass direkt vor dem Gehäude des Europäischen Parlaments ein Regionalbahnhof eingerichtet ist, damit unsere Europaabgeordneten schnell zur nächsten (Heim-)Reise starten können.

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Mittags kamen Doris und ich dann auch endlich zu unseren Pommes. (Wirklich sehr lecker, aber mit knapp 3 Euro auch ganz schön teuer. Dafür sind die Portionen recht groß. Im Vergleich: Tagesgruppenkarte (5 Personen) für den gesamten öffentlichen Nahverkehr kostet 10 Euro!)

Danach gings wieder nach Hause, vorbei ein überfüllten Autobahnparkplätzen, denn wg. des 3. Oktober durften die LKWs nicht fahren.

Und so endete unsere Reise mit dem belgischen Länderpunkt – eine Wiederholung ist für mich nicht zwingend erforderlich.
Mataton