Medaillenregen für Clubmitglied Pater Tobias bei Marathon in der japanischen Hauptstadt

In Tokio hat Clubmitglied Tobias Breer seine Sechs-Sterne-Reise zu den „World Marathon Majors“ erfolgreich beendet. Zudem hat der als „Marathon-Pater“ bekannte Ausdauersportler aus Duisburg am Wochenende seinen Teil zu einem Guinness-Weltrekord beigetragen. Und vom Engagement seiner Unterstützer und Sponsoren profitieren nun Kinder aus sozial benachteiligten Familien.

Duisburg, 6. März 2023. „Ich bin sehr glücklich“, schrieb Pater Tobias Breer nach seiner kräftezehrenden Teilnahme am Tokio-Marathon auf Facebook. Nach vier Stunden, 19 Minuten und 21 Sekunden hatte er am vergangenen Sonntag die Ziel-Linie überquert – und sich somit eine der begehrten Sechs-Sterne-Medaillen gesichert. Diese Auszeichnung erhalten ausschließlich Sportler, die erfolgreich an den sechs großen Marathons in Berlin, London, Boston, Chicago, New York und Tokio teilgenommen haben.

Mit dem Start in Tokio hatte der als „Marathon-Pater“ bekannte Ausdauersportler aus Duisburg zudem an der Entstehung eines Weltrekords mitgewirkt. Die Veranstalter des 42,195-Kilometer-Laufs in der japanischen Hauptstadt hatten den Machern des „Guinness-Buch der Rekorde“ vorab mitgeteilt, dass sie einen Weltrekord erwarten. Sie gingen davon aus, dass nach dem Lauf am Sonntag, 5. März, so viele „Sechs Sterne“-Sportler ausgezeichnet werden wie noch nie zuvor.

Und sie sollten recht behalten. Mehr als 3000 Teilnehmer erhielten am vergangenen Wochenende die begehrte Medaille. Bislang lag der Weltrekord bei 732, aufgestellt wurde er 2019, ebenfalls in Tokio. Weltweit haben bislang rund 10.000 Menschen die Serie der „World Marathon Majors“ komplett absolviert, unter ihnen sind etwa 500 Sportler aus Deutschland.

Jahrelang hatte sich Pater Tobias Breer um einen Startplatz beim Tokio-Marathon bemüht. Zunächst schaffte er es aufgrund der hohen Nachfrage nicht auf die Teilnehmerliste. 2020 konnte sich der Marathon-Pater aus Duisburg dann endlich anmelden. Doch weil sich das Coronavirus damals ausbreitete, wurde das Feld reduziert. Pater Tobias verlor sein Startrecht. Auch 2021 und 2022 konnte er wegen der Pandemie sein großes Ziel nicht verwirklichen.

Dass der Prämonstratenser jetzt tatsächlich starten konnte, war nicht selbstverständlich. Maßnahmen zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus haben die Veranstaltung geprägt. Und Pater Tobias musste bis zur allerletzten Minute damit rechnen, dass ihm die Teilnahme verweigert werden konnte. „Es gab sehr strenge Regeln“, berichtet Pater Tobias. Jeden Tag musste der 59-Jährige zwei Mal seine Körpertemperatur messen und die Werte in eine App eintragen. Hinzu kamen regelmäßige Corona-Tests. Kurz vor dem Start mussten der Marathon-Pater und die übrigen Teilnehmer dann noch ihre Smartphones zücken, um zu dokumentieren, dass sie alle Voraussetzungen für die Teilnahme erfüllen. „Ich habe alles mit großer Aufregung geschafft“, sagt er, „den Lauf selbst habe ich sehr genossen und bin gut durchgekommen.“

Pater Tobias‘ Motivation für die 42,195-Kilometer-Strecke war, dass sein Einsatz Kindern zugutekommen wird, die aus wirtschaftlich benachteiligten Familien im Duisburger Norden stammen. Er hatte sein Ziel erreicht, 10.000 Euro an Spendengeldern zu erlaufen – für sein Projekt „Ausflüge mit Kindern“. „Viele Familien können es sich nicht erlauben, mit ihren Kindern die Stadt oder die Region zu erkunden“, sagt er. „An Urlaube ist gar nicht erst zu denken.“ Deshalb organisiert er mit seinem gemeinnützigen Projekt LebensWert Ausflugsfahrten – etwa ins Schokoladenmuseum nach Köln oder zum Biohof von Bauer Heinz Weßendorf. „Für Kinder ist es wichtig, Abenteuer mit Gleichaltrigen zu erleben“, sagt Pater Tobias. „Und jeder Ausflug wird für sie zu einem Abenteuer.“

Planungen für weitere Läufe gibt es bereits. Noch in diesem Monat steht für Pater Tobias eine weitere sportliche Herausforderung an: Das von ihm geleitete „Projekt Lebenswert“ veranstaltet am Sonntag, 19. März, in Cappenberg, einem Stadtteil von Selm, den 2. Gottfried-Marathon. Selbstverständlich geht der Pater auch wieder selbst an den Start. Dabei gilt erneut: „Wer eine Spende gibt, kann Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt der Marathon-Pater.