Cornelia Feurich lief am 16.4.2023 in Neu Wulmstorf bei der Familie Barz ihren 1000. Marathon. Sie ist damit die fünfte Frau aus unserem Club, die die 1000. Marke erreicht.

Cornelia schreibt dazu:
Als Schülerin hatte ich Speckröllchen, war depressiv, völlig unsportlich und versuchte ständig mich vorm Sportunterricht zu drücken. Später radelte ich täglich mit einem alten Fahrrad zur Arbeit, was mir gefiel. Dann begann ich mit dem Laufen, schloss mich einem Lauftreff an. Einige Teilnehmer wollten 1996 zum Jungfrau Marathon in die Schweiz. Ich konnte mir das Laufen eines Marathons nicht vorstellen, und das dann noch einen Berg hinauf? Völlig ungläubig bin ich dann mit in die Schweiz gefahren, allerdings nur um zuzugucken. Zufällig gab es dort noch einen freien Startplatz und die anderen überredeten mich dann zum Kauf… Außer Laufschuhen hatte ich keine weiteren Laufklamotten dabei. Die haben mir die anderen dann kurzerhand geliehen. 21 Kilometer waren ohne Steigung zu laufen, dann ging es steil bergauf. 2000 Höhenmeter waren zu überwinden. Ich habe es dann tatsächlich nach 6:31 Stunden ins Ziel geschafft. Stolz wie Bolle (!), wirklich unbeschreiblich, kam ich oben an. Von da an hatte mich das Virus gepackt. Es wurden dann immer mehr Marathons, auch als Vorbereitungsläufe für Ultras.

2015 war mein läuferischer Höhepunkt. Ich meldete mich zum Tour de France Footrace an. 2800 km waren  in 43 Etappen zu laufen. Eine große Frankreichrunde von Paris über Lyon runter zum Mittelmeer, dann rüber an den Atlantik und über Nantes zurück nach Paris. Aufgrund der enormen Hitze mit Spitzentemperaturen von 40°C, brach ich während der 8. Etappe ab. Trotzdem lief ich von dieser Tour 2400km.

Landschaftlich war es märchenhaft. Unvergessen die Lavendelfelder der Provence mit den Gesängen der Cigales, den Wildpferden in der Camargue. Viele Kilometer entlang der alten Kanäle mit den alten Platanen, den Hausbooten und den uralten Schleusen. Hinauf zum Mont Ventoux, durch wunderschöne alte Ortschaften und dem Zieleinlauf unterhalb des Eiffelturms.

2020 bekam ich ein künstliches Hüftgelenk. Damit habe ich inzwischen 190 Mal die Ziellinie überschritten. Auch vier 100 km Märsche sind dabei. Allerdings walke ich damit nur noch, um mein Kunstgelenk zu schonen, bin also langsam unterwegs. Laufsport ist für mich wie eine Medizin, ich bin Diabetikerin und habe Depressionen. Gegen beides hilft dieser Sport ausgezeichnet. Das ist der Grund für die hohe Anzahl der Läufe.

So ist der Laufsport ein wichtiger Teil meines Lebens geworden, den ich nicht missen möchte.

Liebe Cornelia, wir gratulieren dir ganz herzlich zu diesem außergewöhnlichen und besonderen Jubiläum.