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Bericht über den 4. Neckarufer Marathon in Stuttgart.


Diesen Bericht werde ich dreigeteilt schreiben, im ersten Teil werde ich über meine Planung und die Jahreshauptversammlung berichten, im zweiten Teil über den 4. Neckarufer Marathon und im dritten Teil über interessante Ziele, welche ich mir in Stuttgart angesehen habe.
Angereichert habe ich diesen Bericht mit vielen Fotos. Tipp: Wenn du ein Foto anklickst, gelangst du in die Fotogalerie und kannst dir dort weitere Bilder und alle Bilder in groß ansehen.



Planung und Jahreshauptversammlung


Nachdem die Ausschreibung zum 4. Neckarufer Marathon und die Einladung zur Jahreshauptversammlung des 100 Marathon Club herausgekommen war, entschloss ich mich die Gelegenheit zu nutzen und ein paar Tage in Stuttgart zu verbringen. Die Plätze für den Marathon waren allerdings schon nach 4½ Tagen ausgebucht. Clubmitgliedern, die sich zur Jahreshauptversammlung ansagten, wurde aber noch einen Startplatz zugesagt. Also, kurze Mail an Gerd mit dem Wunsch der Teilnahme an der Jahreshauptversammlung und eine Kopie an Michael mit der Bitte um einen Startplatz bei seinem Lauf.
Im Vorfeld, bei meinen Planung, beschloss ich mein Fahrrad mitzunehmen um vor Ort mobil zu sein. Die Anreise mit der Bahn gestaltete sich problemlos für 49 € für Hin und Rückfahrt. Im ICE 4 ist es mittlerweile auch möglich sein Rad mitzunehmen. Der Plan: Ich fahre in gemütlichen sechs Stunden von Hamburg nach Stuttgart. So sollte es eigentlich sein, aber wegen defekter Türen hat die Bahn dann noch mal fast eine Stunde Verspätung eingebaut.  Mein extrem günstiges Quartier habe ich über ein großes  Couch Surfing Portal  im idyllisch gelegenen Stadtteil Stuttgart-Münster mit Blick auf die Weinberge am Neckarufer gebucht.
Nach der Ankunft bin ich die 6 km vom Hauptbahnhof zu meinem Quartier zügig geradelt, habe dort erst mal eingecheckt und mir einen Schlüssel aushändigen lassen.
Sodann geht es auch schon weiter zur Jahreshauptversammlung des 100 Marathon Clubs in die Gaststätte 'Haus am See'. Dort sind im Nebenraum schon die Präsentationstechnik und die Vorbereitung zum Buffet aufgebaut. Der Vorstand und einige Clubmitglieder sind  auch schon da, im Hintergrund laufen Bilder von vergangenen Laufveranstaltungen. Für mich ist es sehr interessant, einige Vereinskameraden aus  dem Süden der Republik kennenzulernen, denen laufe ich sonst ja nicht so häufig über den Weg. Die Versammlung wird sehr professionell und eloquent vom ersten Vorsitzenden Mario geleitet. Die anderen Vorstandsmitglieder berichten ebenfalls sehr informativ  aus ihren Vorstandsbereichen. Einige Tagesordnungspunkte werden visuell unterlegt. Die Aussprache zu einzelnen Themen verläuft sehr konstruktiv und in angenehmer Atmosphäre. Für anstehende Probleme wird eine gute, weiterführende Lösung gefunden. Wer sich für Genaueres interessiert, informiert sich gerne im Protokoll der Jahreshauptversammlung, welches im nächsten Clubheft veröffentlicht wird.  Zum Abschluss gibt es dann noch ein Salat- und Nudelbuffet mit zweierlei Saucen zur Auswahl. Außerdem liegt die Clubkollektion zur Anprobe und zum Verkauf bereit.



Der 4. Neckarufer Marathon


Der vom 100 Marathon Club, in Person von Vorstands- und Ehrenmitglied Michael Weber veranstaltet Lauf, wurde über die Clubseite und diverse andere Laufseiten und -foren verlinkt und ausgeschrieben. Die Ausschreibung selber, die Anmeldeformalitäten und der Urkundendruck wird über die Seite von raceresult abgewickelt.
Morgens um 8:15 Uhr steige ich auf mein Rad und fahre die flachen 3 km, sogar schon auf einem Teil der Strecke, zum Start. Dort ist bereits alles vorbereitet. An einem Pavillon werden die Startnummern und Chips ausgegeben, an einem weiteren ist die Verpflegung aufgebaut. Der Zeitnehmer hat die Technik, inklusive elektronischer Anzeigetafel auch schon installiert.
Die Clubmitglieder treffen sich noch zu einem Gruppenfoto, dann geht es auch schon los. Nach einigen Tagen mit knüppel kalten Temperaturen, zum Teil zweistellig unter 0 Grad, herrschen heute angenehme frühlingshafte Bedingungen. Allerdings hat es nachts wieder gefroren und so sind einige schattige Teile der Strecke noch gefroren und zum Teil sehr rutschig. Die Sonne hat hier allerdings auch schon gewaltig Kraft und wärmt recht angenehm.
Vom Freizeitgelände am Max-Eyth-See im Stadtteil Stuttgart-Hofen geht es erst am Neckar abwärts, Richtung Norden. Ein Hingucker ist die Landungsbrücke Fellbach, eine abgesägte, ehemalige Eisenbahnbrücke, von der noch ein Stück über den Neckar ragt. 
Am Wehr und der Schleuse, Höhe der Ortschaft Aldingen, wird der Neckar gequert. Hier befindet sich auch eine Getränke- und Verpflegungsstelle. Auf der Westseite geht es dann wieder gen Süden. Am Wehr und der Schleuse in Stuttgart-Mühlhausen queren wir dann zum Zweiten mal dem Neckar und gelangen direkt wieder in das Naherholungsgebiet um den Max-Eyth-See. Dort passieren wir den Start-, Zielbereich mit dem Hauptverpflegungsstand.
Der Max-Eyth-See entstand durch den Kiesabbau in Stuttgart-Hofen. Ab 1914 wurden die mächtigen Kies- und Sandschichten zuerst am Neckar und ab 1925/26 im Bereich des heutigen Max-Eyth-See abgebaut. 1934/35 wurde das Gebiet zur Sport- und Badeanlage erweitert. Der See wurde 1936 nach dem Ingenieur und Schriftsteller Max Eyth (1836 - 1906) benannt - zu dessen 100. Geburtstag. Er wird durch eine Halbinsel in zwei Schenkel geteilt. 1961 wurde das Gelände unter Landschaftsschutz gestellt.
Noch im Freizeitpark queren wir über den Max-Eyth-Steg, eine kleine Fußgängerbrücke zum dritten Mal den Neckar. Auf der Westseite laufen wir dann auf der Austraße Richtung Stuttgart-Münster. Kurz vor Münster unterqueren wir die bekannte Steilhanglage Cannstatter Zuckerle an der 14 Wein Enthusiasten, Wein, den Steiler Zucker anbauen. Auf dem Deich queren wir den kleinsten der Stuttgarter Stadtteile, Stuttgart-Münster. Weiter südlich durchlaufen wir das gigantische Kohlekraftwerk mit seinen zwei Kraftwerksblöcke ebenfalls in Stuttgart-Münster. 
Bedanken möchte ich mich ausdrücklich auch bei den Läufern vom LIWA Lauftreff, die mich über 30 km gut begleitet und unterhalten haben.
Schon bald sind wir in Stuttgart-Cannstatt und queren dort auf der Wilhelmsbrücke, am südlichsten Punkt der Strecke, zum vierten und letzten Mal den Neckar. Hier befindet sich ein weiterer Verpflegungs- und Erfrischungspunkt. Nun geht es wieder an Sportanlagen entlang gen Norden. Kurioserweise auch am Vereinsheim eines Ski Clubs. 
Den extra organisierten Sanitätsdienst sieht man auch, mal hier - mal da, an verschiedenen Stellen der Strecke.
Die Runde ist exakt und DLV vermessen und genau 21,1 km lang und zweimal identisch zu durchlaufen. Die Strecke ist flach und weist nur im Bereich von Brücken, Steigung und Gefälle auf. Wir laufen durchgehend auf festem Untergrund, Asphalt oder Pflaster. Weiterhin behaupte ich, die Strecke ist wenigstens auf einer Seite, manchmal sogar auf beiden Seiten sehr schön. Blick auf den Neckar, in die Weinberge manchmal aber auch auf die Kläranlage oder Industriebetriebe. 
Übrigens, wer genau hinsieht, erkennt, dass der Veranstalter sich auf der Medaille selber verewigt hat Bild entfernt., nette Idee!!! Nur die blaue Mütze hat heute gefehlt.
Finisher: 110
Schnellste Frau: Katrin Ochs in 03:33:55
Schnellster Mann: Philip Scholz 02:52:31
Letzter Finisher nach 06:59:19 im Ziel
Startgeld: 15€
Ein riesiges, großartiges und herzliches Dankeschön an Michael Weber und sein Team für diese grandiose Organisation. Ich weiß gar nicht, wie man so einen Lauf, inklusive elektronischer Zeitmessung, Sanitätsdienst und individueller Medaille für 15 € auf die Beine stellen kann!
Well done, Chapeau, Danke schön!
Immer gerne wieder!

 


Das Rahmenprogramm in Stuttgart


Nach dem Lauf habe ich den Sonntag Nachmittag dazu genutzt, mich im Mineralbad Bad Cannstatt zu erholen. Dies gehört zu den Stuttgarter Thermalbädern, die von extrem mineralhaltige Quellen gespeist werden. Neben verschiedenen Innen- und Außenbecken, die von verschiedenen Quellen mit unterschiedlichen  mineralischen Inhaltsstoffen gespeist werden, gibt es dort auch Sauna und Dampfbad.
Anschließend habe ich mir bei einem Abstecher in die Stuttgarter Innenstadt einen ersten Eindruck von der baden-württembergischen Landeshauptstadt verschafft. So besichtigte ich am Sonntag zunächst das Landesparlament, den Baden-württembergischen Landtag. Der baden-württembergische Landtag in Stuttgart wurde 1959-61 von den Architekten Viertel, Linde und Heinle erbaut. Der dreigeschossige Stahlbetonskelettbau befindet sich am Eckensee unweit des Hauptbahnhofs.
Der darauffolgende Montag steht bei mir unter dem Motto Aussichtstürme und Architektur.
Mit 615 000 Einwohnern ist Stuttgart die sechts größte Stadt Deutschlands. Im Großraum Stuttgart Leben etwa 2,7 Millionen Einwohner. 
Nach einem kurzen Einradeln in der Ebene am Neckar, 207 MüNN, geht es dann schon am großen Natur-, Tier- und Freizeitpark Wilhelmina zur ersten Bergwertung hinauf auf den Pragsattel. Dort verfranse ich mich dann ein wenig, finde aber doch zu meinem ersten Ziel dem Bismarckturm, 409 MüNN. 
Der Bismarckturm im Stuttgarter Norden auf dem Gähkopf wurde 1904 zu Ehren des Staatsmannes Bismarck von Studenten der damaligen Technischen Hochschule gestiftet. Er bietet eine der schönsten Aussichten über ganz Stuttgart: Wer die 92 Stufen zur Plattform des 20 m hohen Bismarckturmes erklimmt, wird mit einem fantastischen Rundum-Panorama belohnt!
Von dort geht es natürlich erst wieder runter, bevor es zur zweiten Bergwertung, wieder bergan, auf den Aussichtsturm im Höhenpark Killesberg, 417 MüNN geht. 
Schwungvoll schraubt sich die Stahlseilkonstruktion des Killesbergturms 43 Meter in die Höhe. Von seinen Plattformen genießt man einen wunderbaren Blick auf Stuttgart und in die Weite. Der Turm steht auf dem höchsten Punkt des Killesberges. Um den Turm, der lediglich einen Durchmesser von ca. 50 cm hat, spannt sich ein Netz aus Stahlseilen welche die vier Aussichtsplattform halten.
Unterhalb des Killesberges liegt ein Manifest der Moderne! Ein echtes architektonisches Highlight! Die Weißenhofsiedlung.  Hier ließen 1927 Le Corbusier, Mies van der Rohe, Gropius und andere Bauhaus Architekten 33 kubistische Flachdachhäuser erstellen. Die Siedlung gilt heute als herausragende Kunstwerk der Bauhaus-Architektur. 
Auf dem Pragfriedhof bestaune ich die große Feierhalle, ein 1907 fertig gestellter Jugendstilbau. Außerdem besuche ich die Gräber von Luftschiff Konstrukteur Ferdinand Graf Zeppelin und dem Dichter Eduard Mörike.
Nur wenige hundert Meter weiter erreiche ich das beeindruckendste Gebäude, welches ich in den letzten Jahren besichtigt habe. Die 2011 eröffnete Stadtbibliothek! Der vom koreanischen Architekten Eun Young Yi geschaffene Kubus ist ein Würfel mit der Kantenlänge von 40 Metern. Er gliedert sich in Quadrate, neun auf jeder Achse. Von außen schon spektakulär, toppt er von innen doch mal alles. Man betritt zuerst einen 4 Stockwerke hohen Kubus bevor man dann durch das Treppenhaus die oberen Etagen erreicht. Dort sind die kommenden fünf Stockwerke Galerieartig aufgebaut. Alles ist sehr schlicht, in weiß gehalten, die Strukturen sind klar gezogen. Die Kubusform und die Aufteilung in Quadrate zeigte sich im Stadtbild auch sehr schön am Rathaus und am Kunstmuseum.
Weiter geht’s zum Hauptbahnhof oder zu dem, was davon noch übrig ist. Der Hauptbahnhof wurde von 1911 bis 1928 gebaut und gilt als Wegbereiter der Neuen Sachlichkeit. Das Mauerwerk aus verschiedenen Natursteinarten betont den monumentalen-archaischen Charakter. Nun geht’s die 314 Stufen rauf auf den Turm. Direkt unter dem rotierenden Stern hat man einen Klasse Ausblick über die Innenstadt und den Kesselrand.
Da ich dem Autofetisch nur wenig abgewinnen kann, verzichte ich geflissen auf den Besuch der beiden großen Museen der örtlichen Automobilhersteller.
Nun bleibe ich unten im Talkessel und radel ohne Steigung und Gefälle zum Marienplatz. Dort besteige ich die Zahnradbahn von den Stuttgarter nur liebevoll Zacke genannt. Nicht, weil ich nicht gerne bergauf fahre, sondern weil ich einmal mit der 1884 Eingeweihten Zahnradbahn fahren möchte. Von der Talstation überwindet sie auf 2,2 km Streckenlänge zu ihrem Zielbahnhof Degerloch, einen Höhenunterschied von 204 m. Es handelt sich hier um die einzige Zahnradbahn in Deutschland, die im regulären Betrieb, im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt ist und nicht ausschließlich touristischen Zwecken dient. Oben angekommen geht es mehr oder weniger ebenerdig weiter von Degerloch über die Waldau, am legendären Stadion der Stuttgarter Kickers vorbei, zum Fernsehturm Stuttgart.
Der 217 m hohe Fernsehturm war der erste seiner Art, der in Stahlbeton Weise gebaut worden ist. Vor ihm gab es nur Sendeantennen als Stahlgerippe, die von Seilen gehalten wurden. Mittlerweile gibt es Fernsehtürme in ähnlicher Bauweise auf der ganzen Welt. Der sichtbare, also oberirdische, Teil des Turms wiegt knapp 3000 Tonnen. Das Fundament beträgt zusätzlich noch einmal 1500 Tonnen Stahlbeton und eine Erdlast von 3000 Tonnen. Der Aufzug fährt in 36 Sekunden vom Boden bis zur auf 150 m gelegenen Aussichtsplattform. Die Beton-Wandstärke am Korbansatz beträgt lediglich 19 cm. Von der Aussichtsplattform habe ich einen spektakulären Rundumblick über Stuttgart, weit den Neckar runter und bis tief in den Schwarzwald.
Mit dem Rad geht es in rasanter Fahrt bergab, wieder in den Talkessel. Dort steuere ich noch die Standseilbahn an, die 80 m hoch zu einem Friedhof fährt.
Abendessen gibt’s im Schlesinger Int. Gutes Bier, gutes Essen, guter Laden!
Am Dienstag zieht es mich raus aus der Stadt, so trägt mich mein treues Fahrrad erst am Neckar durch Cannstatt und Untertürkheim, dort geht’s kilometerlang am Motorenwerk von Mercedes  entlang. Dann geht’s in die Berge und zwar in die Weinberge, hinauf auf den Württemberg, zur Grabkapelle des württembergischen Herrscherhauses. Schöner Ausblick auf dem Stuttgarter Süden, leider ist es leicht diesig.
Von der Grabkapelle geht es über die Weinbergorte Rotenberg, Uhlbach, Obertürkheim und Mettingen in das mittelalterliche Esslingen am Neckar. Dort gibt es neben der gut erhalten und top restaurierten mittelalterlichen Innenstadt, die Stiege zur Burg und die Burg über der Stadt selber. Mitten im Ort liegt in einem historischen Fachwerkhaus auch die Sektkellerei Kessler. Der 1826 gegründete Betrieb ist damit die älteste Sektkellerei in Deutschland. Dort kehre ich ein und labe mich an einem Riesling Sekt, Kessler, Jägergrün, Brut!
Schöne, erlebnisreiche und informative Tage waren das im Südwesten der Republik!

Text und Bilder: Der Stulle

Quellen:
www.stuttgart-tourist.de/a-max-eyth-see
my2.raceresult.com/80809/results
www.wikipedia.de