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… hätte unseren Kurztrip dorthin fast platzen lassen. 
Als ich mich am Mittwochvormittag in die S-Bahn zum Hamburger Flughafen setzte, schrieb mir Doris bereits, dass unser Zubringerflug nach Istanbul 3,5 Stunden Verspätung haben sollte. Da wir dort aber nur 2,5 Stunden Umsteigezeit hatten, hatte sich der Weiterflug nach Bahrain am gleichen Tag schon fast erledigt. Wir blieben aber entspannt, da wir vorsorglich einen Sicherheitstag eingebaut hatten. Also begannen wir die Reise mit einem von Pegasus Airlines spendierten Menu bei Macci D am Hamburger Flughafen. Dank Bestellautomat konnten wir den Betrag sehr genau ausreizen. Irgendwann gab es eine SMS von der Fluggesellschaft, dass unser Flug von Istanbul nach Bahrain aus operativen Gründen abgesagt wurde. Darauf riefen wir bei der Hotline (zum Glück in Frankfurt) an und der Agent meinte, er könnte uns auf den Folgetag umbuchen, denn der Flug von Hamburg nach Istanbul sei schließlich auch abgesagt. Das war uns neu, stand auch anders an der Abfluganzeigetafel und wir lehnten dankend ab. Und das war wohl die richtige Entscheidung, denn am Freitagmorgen berichtete uns vor dem Start ein Österreicher, dass der österreichische Statistiker leider nicht kommen konnte, da sein Zubringerflug nach Istanbul verspätet war. So kamen wir gegen 22 Uhr in Istanbul an – und durften uns 3 Stunden lang vor dem Transferschalter quetschten lassen (Kategorie: beim Toten Hosen-Konzert in der 2 Reihe stehend), um a) die Umbuchung auf den nächsten Tag und b) kein Hotelzimmer aber c) einen Verzehrgutschein zu erhalten. Das Hotel buchten wir dann selbst an einem Infoschalter im Flughafen, die Boarding-Karten für den Weiterflug zogen wir uns am Schalter und den Essengutschein bewahrten wir uns für den inzwischen gleichen Abend auf. Im Hotel angekommen, riefen wir in Bahrain bei der Autovermietung an, dass wir den Mietwagen einen Tag später abholen würden. Nach ausgiebigem Frühstück fuhren wir gegen Mittag wieder zum Istanbuler Flughafen, gemeinsam mit zwei Albanern, die auf dem Rückweg vom Blumenmarkt in Amsterdam hier gestrandet waren. Schon verrückt. Am späten Nachmittag lösten wir unsere Gutscheine gegen Pizza ein und am Abend flogen wir nach Bahrain. Gegen ½ 2 waren wir dort, bekamen unsere Visa und holten den Mietwagen ab. Dann ging es zum Hotel, dass wir mit unserem Smartphone-Navi tatsächlich fanden, obwohl es hier viele Einbahnstraßen gab und die Straßen Nummern statt Namen hatten. Davor hatten wir an einem 24-Stunden-Laden noch Bananen, Cola und Wasser gekauft. Im Hotel angekommen wollte der Portier, dass wir sofort bezahlen und zwar bar. Ich zeigte ihm auf der Reservierung, dass auch Kartenzahlung möglich wäre, worauf er sein „Man kann´s ja mal probieren“-Lächeln aufsetzte und das Kartenlesegerät aus einer Schublade hervorholte. Auf dem Zimmer legten wir die Laufsachen raus und entschieden, die noch verbleibenden 20 min bis zum „Aufstehen“ nicht mehr zu schlafen, sondern nur die Füße hochzulegen. So fuhren wir nach dem Frühstück auf dem Zimmer um 5 Uhr zum 30 km entfernten Startort und holten unsere Startpakete vor Ort ab. Diese Option hatte der Veranstalter den ausländischen Läufern gegeben, da nur Dienstag und Mittwoch die Startnummern in einem Café ausgegeben wurden. Vor dem Start trafen wir den Polen Wojciech, der uns vorher kontaktet hatte. Er ist dabei ins Guiness Buch der Rekorde zu laufen, indem er innerhalb eines Jahres in 65 Ländern einen Marathon läuft. Die Hälfte der Zeit ist rum und er hat 25 Stück geschafft. Hier kann man ihm folgen: 249challenge.com/en/
Um kurz nach 6 ging es los und es war schon recht hell. Die Sonne kam nicht durch, so dass die Temperaturen nicht zu warm wurden. Wir liefen an einer 3spurigen Straßen, deren rechte Spur und der Seitenstreifen für die Läufer abgesperrt war. Da es sich um eine 10,5km-lange Wendepunktstrecke handelte, müßte der Veranstaltung so um die 300 Hütchen aufgestellt haben. Respekt! Es wurde alle 2-3 km Wasser und Obst gereicht und die Strecke war verkehrsfrei. Nur gegen Ende nutzte das Feld einer Radtourenfahrt die Sperrung, um hier von Autos ungestört starten zu können. An den Wendepunkten konnte man gut sehen, wie man im Feld lag und wer vor und hinter einem lief. So merkte ich nicht nur anhand der Kilometerzeiten, dass ich ganz flott dabei war. Nach dem Halbmarathon fehlten dann ein paar Läufer vor mir, dafür überholten auch welche. Aber wie sagt Herbert Steffny so treffend, dass Rennen entscheidet sich zwischen Kilometer 32 und 35. Und Recht hat er, denn nach der dritten Wende begannen einige vor mir zu schwächeln. Das war mein Halali und ich holte mir einige Plätze zurück. Am Ende wurde es der 11. Platz in 3:28 h – ganz ok, für das verseuchte Vorjahr. Ich wechselte das T-Shirt und ging mit dem Fotoapparat Doris entgegen. Ein Streckenposten brachte mich im Auto sogar ein ganzes Stück weit zu Doris, die mit dem Polen eine Leidensgemeinschaft gebildet hatte. Nun lief ich noch ein paar Kilometer mit ihr, machte Fotos und bedankte mich bei den Helfern. Doris kam nach 5:03 h ins Ziel. Danach saßen wir auf dem Zielparkplatz einer Wohn- und Geschäftsanlage. Die Zielverpflegung war nicht unser Geschmack (am besten waren die Datteln!), aber wir unterhielten uns mit den anderen Läufern. Da die Veranstaltungssprecherin uns vor dem Start vorgestellt hatte, wussten die meisten, dass wir etwas weiter angereist waren. Nun begann die Siegerehrung. Allerdings nicht nur die ersten 3 Gesamt, sondern auch die Altersklassen. Und so wurden wir auch aufs Treppchen gerufen für unseren 1. und 2. AK-Platzierung. Dafür gab es neben einer weiteren Trophäe auch einen Umschlag! Sehr nett. Damit gingen wir in den Supermarkt an unserem Parkplatz und kauften Mittagessen, Radler alkoholfrei und Verpflegung für den Rückflug. Nach einem kurzen Abstecher zum Formel 1-Motodrom, das an unserer Laufstrecke lag, fuhren wir zum Hotel und konnten endlich schlafen. Nach dem Abendessen und einer kurzen Souvenir-Shoppingtour fuhren wir zum Flughafen. Zwischendurch tankten wir für umgerechnet 2,50 Euro (mit Tankwart!) für die 100 Kilometer, die wir zurückgelegt hatten. Der Rückflug verlief ohne besondere Vorkommnisse, so dass wir am Samstag nachmittag mit dem 78. Länderpunkt im Gepäck wieder in Hamburg gelandet sind.

Doris und Mario

PS: Aktuell läuft unser Antrag bei der Fluggesellschaft auf Erstattung der Hotelkosten in Istanbul. Da sie schon nach dem Beleg gefragt haben, bin ich nicht hoffnungslos.

PPS: Da alle Flüge in einer Buchung stehen, könnte sogar die Entschädigung gemäß europäischen Fluggastrechten greifen, denn schließlich war der Flug aus operativen Gründen, nicht wetterbedingt, ausgefallen. Besonders gefreut hat mich deshalb, dass ich beim Buchen so lange gewartet hatte, bis ich die gesamte Reise in einer Buchung realisieren konnte. Das war zwischenzeitlich nämlich nicht möglich und dann hätten wir in die Röhre geschaut.