Am Mittwoch, 23. Februar 2022 hat unser Ehrenmitglied Horst Preisler die letzte Ziellinie seines Lebens überschritten.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Horst führte die Weltrangliste der Marathonsammler von Ende 1995 bis zum Sommer 2011 an.
Horst war seit 2006 Ehrenmitglied unseres Clubs und Gründungsmitglied der DUV.

Bereits in meinem Rückblick „Wie Horst die Weltspitze übernahm“ berichtete ich von meiner ersten Berührung mit Horsts außergewöhnlichen Leistungen. Eine Berliner Zeitung portraitierte ihn im September 2000, als er seinen 1.000. Marathon beim Berlin-Marathon dem Frieden widmete. Gerade in diesen besonderen Tagen des Zeitenwandels eine Geste mit Weitblick.
Ein weiterer Kontakt, inzwischen kannten wir uns zumindest vom Sehen, fand in der Umkleide nach einem Kaltenkirchen-Marathon statt, als ich ihm nachträglich zum Geburtstag gratulierte und Gesundheit und Erfolg wünschte. Horsts Antwort ganz typisch: „Was nützt einem Gesundheit, wenn man keine Lebensfreude hat!“ Ich habe die Lektion gelernt und wünsche seitdem jedem Geburtstagskind auch Lebensfreude!

Horst, du bleibst in unserer Erinnerung, denn wie schrieb mir spontan ein Mitglied: „Der Großmeister des Marathonsammelns ist gegangen. Die Laufwelt ist ärmer geworden.“

Ruhe in Frieden, Horst.

Kommentare

Submitted byWerner.Kerkenbusch on Mo., 28.02.2022 - 17:31

Die Nachricht macht mich betroffen. Ich durfte Horst in Kevelaer und Marburg persönlich kennenlernen. Er war immer sehr freundlich und nett. Ein wirklich guter Sportkamerad. Möge er in Frieden ruhen.

Submitted byDietrich on Di., 01.03.2022 - 09:13

Wann traf ich Horst zum ersten Mal? Das war am denkwürdigen 29. September 1974 in Nordholz an der Wurster Nordseeküste. Hier liefen wir beide, ohne uns zu kennen, unseren ersten Marathon. Allerdings hatte Horst vorher im selben Monat schon einen 100 km Lauf gefinisht. Weder er noch ich wußten zu diesem Zeitpunkt, wie wichtig er einmal für die Marathonszene werden würde. Jahre später bei meinen vielen Marathon-Reisen innerhalb und außerhalb Deutschlands traf ich ihn manchmal zufällig, irgendwo morgens im Hotel beim Frühstück vor dem Marathon, oder bei der Anreise, irgendwo auf dem Bahnsteig, oder am Start. 2006 waren wir zusammen mit Uwe Cizinskis Lauf-Reisegruppe beim Eurasiamarathon in Istanbul. Inzwischen kannten wir uns, aber ich hatte immer einen gewissen Respekt vor ihm.

Submitted byJobst.von.Palombini on Di., 01.03.2022 - 14:52

Ich durfte Horst bei meinem ersten Bad Salzuflen-Marathon 1995  kennenlernen. Er war damals schon eine Berühmtheit und trug ein T-Shirt mit der Aufschrift hinten "Mein 600. Marathon". Ich sah das und starrte ungläubig auf diese Aussage und den Träger des Hemdes: Wie ist das möglich? dachte ich. Ich war damals noch am Anfang meiner Karriere und konnte mir partout eine solche Lebensleistung nicht vorstellen. Später lernte ich Horst in Kassel bei diversen Mehrtagesläufen kennen, wir wohnten sogar zusammen in einer Ferienwohnung. Auch den Spreelauf und einen Baltic-Run bestritten wir gemeinsam. Horst beeindruckte mich vor allem durch seine Tadellosigkeit, seine strahlenden, so ausdrucksstarken blauen Augen, mit denen er über den läuferischen Tellerrand hinausblickte: Man denke an seinen Lauf entlang der innerdeutschen Grenze 1980 in Begleitung seines Sohnes per Fahrrad und man denke auch an Horsts zahllose Artikel in der Spiridon damals, in denen er deutlich machte, dass Laufen für ihn vor allem Begegnung und Gemeinschaft war; auch völkerverbindende Elemente sah er stets, wie sein 430 km langer Lauf in Japan im Gedenken an den Atombombenabwurf im 2. Weltkrieg beispielhaft zeigte (leider musste er diesen Lauf nach 350 km wegen Magenkrämpfen beenden). Horst war für mich in vielerlei Hinsicht ein Vorbild, als Läufer und Mensch. Stolz rief er mir nach dem Baltic-Run 2012 zu, bei dem er, glaube ich, die letzte Etappe mitlief: "Ich lief 618 mal unter vier Stunden und 1000 mal unter 4:37 Stunden Marathon."  Fürwahr, ein stolzes läuferisches Erbe, dem es sich m.E. lohnt nachzueifern!

Submitted byStephan_B on Mi., 09.03.2022 - 20:20

Als recht "frisches Mitglied" fragt sich manch geneigter Leser jetzt, was ich für einen Bezug zu Horst Preisler habe. Es gibt auf den ersten Blick keinen und dennoch ist es der richtige Zeitpunkt, einem Ehrenmitglied unseres Vereins an dieser Stelle zum einen Tribut für seine Verdienste zu zollen und zum anderen ihm zu gedenken. Und auch zu danken, denn Horst Preisler hat (wie auch viele andere) zum heutigen Bestehen des 100MC offenbar bezüglich der Philosophie des Vereins einen großen Beitrag geleistet. Ohne sein Engagement wäre ich jetzt nicht im 100MC (und da ist dann vielleicht doch ein Bezug), da ich diesem Verein eben wegen seiner "Begegnungen und der Gemeinschaft" beigetreten bin.
Wir werden weiterhin mit (Lebens-)Freude Marathons laufen - das ist (auch) im Sinne von Horst Preisler.
Stephan Barz

Submitted byMario.Sagasser on Sa., 19.03.2022 - 17:09

Beate Weber (Horsts Tochter) bedankt sich bei allen, die auf der Webseite einen Kommentar zu dem Nachruf geschrieben haben und dankt den Mitgliedern herzlich für alle Anteilnahme.