2018 stieß der Quentsch im Internet auf eine Marathonveranstaltung im westschwedischen Ostseeort Bastad, die immer am ersten Samstag im Juli des jeweiligen Jahres ausgetragen wird. 2019 ließen die Quentsch Achillessehnen einen Start dort nicht zu, 2020 und 2021 waren es dann die Coronaregeln. In diesem Jahr wanderte die Veranstaltung erneut am Jahresanfang in den Quentsch Marathonterminkalender und zwar als sein geplanter Marathon Nr. 333. Da die Meldezahlen dieser schwedischen Veranstaltung bei weitem nicht mehr an die Meldezahlen vor Corona herankamen, entschied der Quentsch knapp einen Monat vor dem Event, seinen 333. Marathon nicht in Schweden, sondern am identischen Datum (02. Juli) in der drittgrößten dänischen Stadt Odense (ca. 181000 Einwohner) auf der Insel Fünen zu laufen, da dort bei einer Veranstaltung einfach mehr Läufer in der Meldeliste für den Marathonlauf standen. Natürlich auch eine erheblich günstigere Lösung, denn durch den Wegfall von einigen hundert Kilometern Spritgeld, Brücken- und Fährengebühren und einem doch erheblich geringeren Startgeld bei der dänischen Veranstaltung (Odense ca. 17 Euro/ Bastad ca. 75 Euro) wurden ca. 350 Euro eingespart.

Für den Kaltenkirchener 100 MC Läufer war es bereits der 17. Marathon (12x Assens/3x Allerup/1x Broby) auf der drittgrößten dänischen Insel Fünen. Für die kleine Veranstaltung in Odense hatten sich  über 120 Langstreckenläufer angemeldet, davon wollten ca. 60 Läufer die Marathondistanz unter die Laufschuhe nehmen. Gestartet wurde für Läufer, die eine Endzeit über 5 Stunden einplanten, bereits um 8 Uhr. Die schnelleren Läufer gingen erst um 9 Uhr auf den vier Runden Kurs.

Zwei ganz besondere Teilnehmer standen in den jeweiligen Startblöcken. Um 8 Uhr startete Lone Fries und um 9 Uhr Ricky Batman Andersen. Beide liefen ihren jeweils 500. Marathon/Ultra!

Der Quentsch hatte zusammen mit seiner Frau einen fünftägigen Urlaubstripp auf dem schönen Campingplatz der Ostseeortschaft Lundeborg auf der Insel Fünen unternommen. Da die Anfahrt nach Odense von dort noch über eine Stunde Fahrzeit in Anspruch nahm und der Quentsch an eine Endzeit von knapp unter fünf Stunden glaubte, meldete er sich für den 9 Uhr Start an.

Als der Quentsch auf der kleinen Sportanlage vom Ortsteil Stige im Norden von Odense ankam, waren 18 Marathonläufer bereits in ihrer ersten von vier 10,6 km Runden. Um 9 Uhr wurde dann der zweite Block mit 38 Marathonläufern (darunter der Quentsch) und 11 Halbmarathonläufern gestartet. Um 10 Uhr nahmen noch einmal 47 Aktive die Halbmarathonstrecke unter die Laufschuhe und weitere 7 Läufer begnügten sich mit nur einer 10,6 km Runde. Also waren insgesamt 121 Langstreckenläufer bei diesem Event unterwegs.

Die 10,6 km Laufrunde war für dänische Verhältnisse ungewöhnlich flach. Drei Kilometer pro Runde musste der Aktive am Odense Kanal entlanglaufen. Ein völlig flacher Abschnitt, doch leider im ziemlich starken Gegenwind. Das Thermometer kletterte auf ca. 25 Grad und diese Temperatur machte den Läufern auf der recht schattenarmen Runde doch zu schaffen. Zwei Getränkestände auf der 10,6 km Runde waren bei der Temperatur eigentlich zu wenig. Auch hatte der zweite Getränkestand in der vierten Quentsch Runde nur noch Wasser und keine Cola bzw. Saft mehr. Fast alle Teilnehmer hatten zusätzliche Eigenverpflegung mitgebracht, der Quentsch leider nicht.

Durch ein paar geschossene Fotos verlor der Quentsch natürlich gleich (wie auch erwartet) den Anschluss an die dänischen Marathonschnellstarter, nur fünf zeitgleich gestartete Halbmarathonläufer blieben irgendwann recht deutlich hinter ihm. Nach der ersten Runde zeigte die Quentsch Uhr 1:03:52 Stunden an. Die zweite Runde war mit 1:12:50 Stunden bereits deutlich langsamer (HM Zeit = 2:16:42 Std.). Doch immerhin wurden am Ende der Runde vier Halbmarathonläufer des 10 Uhr Starts überholt. Runde drei noch einmal fast 10 Minuten langsamer (1:22:37 Std.). In der letzten Runde war auf der Strecke überhaupt niemand mehr zu sehen. Am Zwischengetränkestand nach ca. 5 km der Laufrunde wurde dem Quentsch noch mitgeteilt, dass hinter ihm noch ein oder zwei Teilnehmer sein müssten. Irrtum, da war niemand mehr! So quälte sich der Quentsch im „Schneggentempo“ Richtung Ziel und nach einer vierten Runde von 1:27:24 Stunden war es nach 5:06:44 Stunden endlich geschafft.

Insgesamt beendeten 56 Marathonläufer vom 8 und 9 Uhr Start die 42,4 Kilometer. Nur drei Finisher waren noch langsamer als der Quentsch unterwegs. Von dem 8 Uhr Start, der eigentlich für Läufer über fünf Stunden gedacht war, kamen von den 18 Startern nur fünf über fünf Stunden ins Ziel. Ein gemeinsamer Start aller Marathonläufer wäre sicherlich die interessantere sportliche Lösung gewesen. Dass der traditionsreiche Aabenraa Bergmarathon vor zwei Wochen (trotz großer Werbung) auf der Marathondistanz nur die fast identische Anzahl Marathonläufer auf der Strecke hatte, spricht allerdings natürlich für diese kleine Veranstaltung im Norden von Odense.          

Fazit:  Der Quentsch erlief sich an diesem einfach zu heißen Tag gleich zwei Palindromzahlen. Seit seinem ersten Laufwettkampf im Jahr 1987 war es der 333. Marathon und der 555. reine Laufwettkampf. Mit der Laufstrecke (besonders den drei Kilometern am Kanal im Gegenwind) und der Temperatur konnte sich der Quentsch allerdings an diesem Tag überhaupt nicht anfreunden. Auch das auf den letzten 10,6 Kilometer kein Mitläufer mehr zu sehen war, steigerte nicht gerade die Motivation des deutschen 100 Marathon Club Läufers. Seine körperliche Verfassung wirkte anscheinend 500 Meter vor dem Ziel nicht mehr wirklich optimal, denn ein Däne sprach den Quentsch an, ob er ihm noch schnell Wasser aus dem Haus zu trinken holen soll. Nicht nötig, sind nur noch 500 Meter … ein Angebot einer gut gekühlten Cola hätte der Quentsch aber sicherlich noch angenommen.  

AF (Quentsch) Nr. 333 / Nr. 65 in Dänemark