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Nachdem einige Country Club-Mitglieder in 2015 mithilfe von Bekannten selbst einen Marathon im Kosovo organisierten, nutzten wir die Gelegenheit, dieses Jahr am 3. Gjakova Highland Marathon von der Stadt Gjakova (der zweitgrößten Stadt des Landes) im westlichen Kosovo nach Barjam Curri in Albanien teilzunehmen. Geplant war, dass wir Klaus Egedesö am Flughafen Pristina treffen, um gemeinsam mit ihm nach Gjakova zu fahren. Während wir mit Austrian über Wien nach Pristina flogen, wollte Klaus ab Berlin mit Ryanair nach Budapest und von dort mit Wizzair fliegen- wie immer deutlich günstiger als unsere Verbindung. Wegen des Sturmtiefs Xavier hatte sein erster Flug allerdings 4 Stunden Verspätung und somit hätte er aus Budapest nicht mehr rechtzeitig weiterreisen können. Somit setzte er sich unverichteter Dinge wieder in sein Auto und fuhr zurück nach Dänemark. Da hatten wir mehr Glück und mussten nur den kompletten Weg vom Ankunftsterminal D zum Weiterflugterminal B (incl. Passieren der Sicherheitskontrolle und der Ausreisekontrolle, da das Kosovo nicht im Schengen-Raum liegt) im Sprint absolvieren. Wie gut, dass wir auf der Hinreise immer unsere Laufschuhe tragen. So kamen wir zwar etwas verschwitzt, aber noch rechtzeitig in den Flieger nach Pristina. Am dortigen Flughafen trafen wir Dan aus England, der seinen Weltrekord, so viele Marathons in unterschiedlichen Ländern wie möglich innerhalb von 12 Monaten noch weiter ausbauen will. Nach Übernahme der Mietwagen fuhren wir nach Gjakova. Allerdings bekamen wir zuerst einen Temperaturschock. Die Wettervorhersage hatte Dauerregen und Temperaturen von 3 bis 6 Grad C. angekündigt. Als wir aus dem Flughafengebäude traten, traf uns fast der Schlag: 20° C. – wir überlegten sofort, ob wir auch sommerliche Laufkleidung dabei hatten. Nur die Sonnenbrillen schienen zu fehlen. In Gjakova angekommen, begann recht bald Dauerregen und die Temperaturen sanken. Nach dem Einchecken im „ersten Hotel“ am Platz, holten wir zuerst die Startunterlagen, erkundeten noch ein wenig die Stadt und schon ging es in eine Bar, um die anderen „internationals“ aus Finnland, USA und Ungarn zu treffen. Große Wiedersehensfreude und ein babylonisches Sprach-Wirrwarr. Die Finnen hatten mit dem Wagen die Strecke abgefahren und konnten berichten, dass es a) am Zielort günstiges Gulasch zu essen gäbe und b) die Strecke trotz des Begriffs Highland-Marathon keine kritischen Anstiege enthielte. Nach einigen kalten oder warmen Getränken machten wir uns auf, um im Hotel das Marathon-Vorabendessen einzunehmen. Der Regen hatte nicht aufgehört. Am nächsten Morgen regnete es immer noch und die Temperaturen waren wie angekündigt kühl. Also kam unsere lange Laufkleidung incl. Regenponchos doch noch zum Einsatz. Hartmann Stampfer hatte morgens den Bus vom Zielort in Albanien genommen und war rechtzeitig bei der Startnummernausgabe. So konnte die vereinbarte Ehrung zu seinem 300. Marathon zwar mit einer Woche Verspätung, dafür persönlich stattfinden. Diesmal auf englisch, damit die „internationals“ auch wussten, warum sie gleich klatschen sollten. Nun forderte der Veranstalter uns auf, in den Regen zu gehen, um uns auf den Start vorzubereiten. Leider war die Zeitnahme noch nicht so weit und wir durften noch ca. 15 Minuten auf den Startschuss warten. Wenigstens hatten wir lange Kleidung. Die Afrikaner standen neben uns in Shorts und Singlets – uns wurde vom Hinschauen kalt. Endlich ging es los und wir drehten eine Ehrenrunde durch die Stadt bevor es nach Westen in Richtung Berge ging. Es regnete den kompletten Lauf und so mussten wir nicht nur auf die Fahrzeuge (da die Strecke nicht abgesperrt war), sondern auch auf die Pfützen achten. Doris und ihre Begleiter Dan und Janos (aus Ungarn) liefen am Ende des Feldes und hatten den Besenwagen als Absicherung nach hinten. Allerdings ging ihnen das Spiel mit der Kupplung ziemlich bald auf die Nerven. Doch kurz vor Schluss gab er Ruhe, weil sein Motor kochte. Dafür kam ein neuer Akteur auf die Bühne: das Abbaukommando. Benutzt einen Pritschenwagen und wartet am nächsten km-Schild oder Verpflegungspunkt darauf, dass die 3 durchlaufen, um dann zügig das Material abzubauen. Apropos Verpflegung: alle 5 km gab es eine Verpflegungsstelle mit Flaschenwasser, später Bananen- und Orangenstücke und Zucker. Am Ende wurden die Abstände kleiner. Im Ziel gabs nochmal Wasser und eine Dose Red Bull – und für das günstige Gulasch reichte die Zeit leider nicht. Gut, wenn man sich selbst Zielverpflegung mitgebracht hatte. A propos Ziel: kurz nachdem unsere 3 von der Nachhut den Zielbogen passiert hatten, sackte dieser auch schon in sich zusammen, um eingepackt zu werden. Aber wer selbst schon mal bei einem Regenlauf zum Orga- bzw. Helferteam gehört hat, weiß, dass selbst die motiviertesten Helfer bei solch einem Wetter auch irgendwann keine Lust mehr haben und nur noch nach Hause wollen. Wir zumindest können das sehr gut verstehen. Also ab in den Bus, dort umziehen und dann möglichst schnell zurück nach Gjakova. Schließlich wollten wir noch am Abend nach Pristina, um zumindest einen Spaziergang durch die Innenstadt zu machen. Also dort ins Hotel und die Aufwärmdusche genommen. Danach schauten wir kosovarisches Fernsehen. Das Bild war zwar sehr verschneit, doch in den Nachrichten sahen wir einen Bericht über den Marathon: und tatsächlich wurde das Zielinterview von Edit aus Ungarn und mir gesendet. Sehr cool.
Nach dem Abendessen und kurzen Spaziergang, denn es regnete auch hier pausenlos, ging es zurück ins Hotel und per internet-TV zogen wir uns noch einen Tatort rein. Da wir ausreichend Zeit am Flughafen haben wollten, planten wir die Abreise aus dem Hotel ohne Frühstück. Leider konnten wir nicht auschecken, da trotz 24-Stunden-Rezeption niemand am Empfang saß. So tranken wir also noch einen Kaffee und warteten. Als der Portier mit den Brötchen endlich kam, konnte er den PC und den Kreditkartenleser nicht hochfahren. Wir zahlten bar, aber eine Quittung konnte er auch nicht ausstellen. Also rief er die „Tagschicht“ an, um zu helfen, und während wir auf diese warteten, konnten wir noch die Brötchen essen. Währenddessen erfuhren wir, dass es am Lauftag in Pristina geschneit hatte. Nun konnten wir auch die Fernsehbilder vom Vorabend mit rutschenden Autos auf weißen Straßen einordnen. Da hatten wir mit dem Dauerregen wohl noch Glück im Unglück. Am Ende hat die Zeit doch gereicht, ich gab Jupp den Mietwagen zurück und Doris checkte unsere Bordtrolleys als Abgabegepäck ein, weil wir mit Swiss via Zürich in einer etwas höheren Buchungsklasse zurückflogen. Nur mit 2 kleinen Beuteln bewaffnet, genossen wir die entspannte Rückreise nach Hamburg: im Gepäck den 65. Länderpunkt.

Doris und Mario

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