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Lost-Place-Marathon über die DIEMELBRÜCKE in Marsberg

Marsberg! Wunderschöne Stadt im ach doch so lieblichen Sauerland.

Marsberg ist eine Kleinstadt mit etwas unter 20000 Einwohnern, wovon etwa 7500 in der Kernstadt Niedermarsberg leben. Marsberg liegt am östlichen Rand des Hochsauerland Kreises (HSK) und damit in Nordrhein-Westfalen. Etwa 30 Kilometer südlich von Paderborn, an der A44 gelegen zwischen Dortmund (110 km und Kassel 65 km). Marsberg verfügt über einen Bahnhof an der Oberen Ruhrtalbahn auf der Strecke Warburg-Schwerte.

Das zur Stadt Marsberg gehörende Obermarsberg ist extrem geschichtsträchtig. So eroberte Karl der Große 772 im Krieg gegen die Sachsen, die auf dem Berg gelegene Eresburg. 780 gründete Karl das Kloster Obermarsberg und ließ eine Basilika errichten. Er lebte dann auch mit seiner Familie mehrere Monate hier. 799 weilte Papst Leo III in Obermarsberg und weihte die von Karl errichtete Basilika. Die Stadt war ein bedeutender Handelsort und im Spätmittelalter Mitglied der Hanse.

 

Bedeutende Betriebe im Stadtgebiet sind u.a.: Ritzenhoff AG (Glas), WEPA (Hygienepapier) und die LWL-Klinik Marberg für Psychiatrie. Im Ortsteil Westheim gibt es die Brauerei Westheim.

Große Söhne der Stadt sind u.a.: Peter Lohmeyer (Schauspieler), Fam. Papen (Bildhauer), Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund), Burkhard Lischka (Politiker).

Lost-Places-Marathons (Läufe an Orten, die bald so nicht mehr existieren werden) kannte ich bisher von FEM/Christian Hottas aus Hamburg. Der hatte auch schon einige Brücken vor ihrem Abriss im Programm, wie die Rheinbrücke in Wesel, die Störbrücke in Itzehoe oder die Decatur Brücke in Hamburg. Nun stand der Abriss der DIEMELBRÜCKE in Marsberg bevor und Christoph Wurm aka crazyrunner.de adaptierte diese Idee und schrieb den Lost-Place-Marathon zum Ende der DIEMELBRÜCKE in Marsberg aus.

Die Ausschreibung wurde über seine Internetseite, Facebook und lokale Printmedien verbreitet.

Gelaufen wurde 8 mal eine 5,1 km Runde plus eine kleinere Extrarunde. Angeboten wurden Marathon, Halbmarthon und Unterdistanzen über 5,1 und 10,2 km.

Ein Startgeld wurde nicht verlangt, eine Spendendose für gemeinnützige Projekte stand bereit.

Der Start wurde auf 11:00 Uhr gelegt, um der Palmsonntagprozession nicht in die Quere zu kommen, die an der Josefskapelle, dicht an der Strecke, Station machte. Gestartet wurden wir vom 11Uhr-Glockenschlag der nahen St. Magnus Propsteikirche.

tart und Ziel war in der Jahnstraße zwischen Turnhalle und Schwimmbad. Letzteres beherbergt auch eine öffentliche Toilette und konnte bei Bedarf für 3,- Euro zum duschen/schwimmen genutzt werden. Der Verpflegungstisch wurde am Rande eines privaten Grundstücks aufgebaut. Dort war durch eine Naht im Teer, auch Start und Ziel gekennzeichnet.

Die DIEMELBRÜCKE wurde im Jahr 1954 erbaut und ist als sogenannte Dreifeldbrücke konzipiert. Das heißt, sie liegt am Anfang und Ende auf und hat zusätzlich zwei Brückenpfeiler. Die Diemel fließt durch das mittlere Feld der insgesamt 49 Meter langen Brücke. Durch das nördliche Feld führt ein Fuß- und Radweg. Die Brücke ist dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen, deshalb soll sie jetzt ersetzt werden.

Die Diemel entspringt bei Usseln in der Nähe von Willingen. Sie mündet ca.110 Kilometer weiter östlich in Bad Karlshafen in die Weser. Sie entspringt und mündet in Hessen, fließt aber auch viele Kilometer durch Nordrhein-Westfalen. Im Stadtgebiet von Marsberg durchfließt die Diemel die Diemeltalsperre.

Die 5,1 km Runde hatte die Form einer 8 und verlief erst an der neu gestalteten Bürgerwiese vorbei, dann unter der neuen Behelfsdiemelbrücke und der DIEMELBRÜCKE hindurch. Sehr idyllisch am Biergarten und den beiden Minigolfanlagen (Klassisch und Filz) vorbei ins Eichenwäldchen. Ins Eichenwäldchen ist man früher immer gerne zum knutschen gegangen. Außerdem gab es dort den örtlichen Trimm-Dich-Pfad! Auch sehr sehr idyllisch am Wehr entlang, wo sich auf der aufgestauten Diemel zwei Schwäne vergnügten. Dann durch die neue Ostanbindung, unter der Bahn durch. Die Unterführung ist in bunten Lettern mit Marsberger- und Sauerländer Sprüchen verziert. Dann gleich über die östliche Diemelbrücke an der Paulinenstraße. Nach der Brücke rechts auf einen Naturweg, unter der alten Eisenbahnbrücke durch, eine kleine Treppe rauf, schon war man im Gewerbegebiet Mönchstraße. Dort ging es über Bürgersteige und kleine Straßen an der Freiwilligen Feuerwehr vorbei, bis zur Gaststätte 'Deutsches Haus'. An diesem Sonntag war das Gewerbegebiet menschenleer. Nun ging es über die DIEMELBRÜCKE rechts die geschotterte Baustraße runter, unter der DIEMELBRÜCKE durch zum Verpflegungsstand.

Die zweite und kürzere Hälfte der 8 führte erst über den Diemelradweg hinter dem Sportplatz her, dann über die westliche Diemelbrücke in die Brodwiesen, unter der Bahn her, durch den Burghof an den Rand der Innenstadt. Von dort über den Bahnübergang (einmal waren bei mir die Schranken unten) wieder über die DIEMELBRÜCKE zum Ende der Runde. Die kleine Ergänzungsrunde führte uns dann noch über die neue Behelfsbrücke und über den Diemeldeich.

Fazit: Viele Diemelbrückenüber- und Diemelbrückenunterquerungen bei herrlichstem Wetter.

Für alle Läufer über die unterschiedlichen Distanzen gab es liebevoll gestaltete Urkunden und Medaillen. Diese zierte auf der Vorderseite das Marsberger Stadtwappen, auf der Rückseite die gelaufene Strecke. Auf der Urkunde war eine historische Postkarte mit DIEMELBRÜCKEnmotiv abgebildet.

Eine Geschichte zur DIEMELBRÜCKE die noch erzählt werden muss: Es ist gut 25 Jahre her, da hat unsere gute Freundin A., Nachts auf dem Heimweg vom örtlichen Schützenfest, ausprobiert, wie weit sie auf dem DIEMELBRÜCKEngeländer balancieren kann. Fast hätte sie die komplette Länge geschafft. Doch kurz vor dem Ziel stürzte sie (zur tiefen Seite) hinunter. Mit einem gebrochenem Arm kam sie noch glimpflich davon. Ihren lang geplanten USA Aufenthalt musste sie allerdings um einige Wochen verschieben!

 

Ergebnisliste

Lost-Place-Marathon Diemelbrücke

in Marsberg

Veranstalter: Christoph Wurm

Datum: 09. April 2017, 11.00 Uhr

 

5,1 km

Kristin S. 00:38:00

Julia W. 00:38:00

Helena S. 00:41:00

 

10,2 km

Michael Hesse

 

½ Marathon, 21,1 km

Holger Burchardt 01:53:35

Marcel Hammerschmidt 01:54:29

Paule Stoiber 02:13:00

Manfred Pauly 02:57:59

 

Marathon, 42,2 km

Christoph Meier 04:23:17

Christoph Wurm 04:42:09

Thorsten Stohldreier 04:42:09

Moja (Hund) 04:42:09

 

Ein großes Dankeschön an den Christoph für die Organisation, dem Paule für den Garten und das Weizenbier und meinem Vater für das tolle Wetter!

Tipp: Wenn du ein Bild anklickst, kannst du dir in der Magnific Popup Lightbox noch viel mehr Bilder und alle Bilder in groß ansehen.

PS: Pünktlich zwei Tage nach diesem Lost-Place-Marathon rückten die Bagger an und begannen mit dem Abriss. Daraus folgere ich: Christoph Meiers Siegerzeit ist ewiger Streckenrekord.

 

Text und Bilder: Der Stulle