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Ende der 90er Jahre war ich mit Manfred Steffny schon einmal auf einer Läufer-Kreuzfahrt-Reise in der südöstlichen Karibik. Es war eine Kreuzfahrt von San Juan/Puerto Rico nach St. Thomas, Barbados, St. Lucia, St. Kitts und Sint Maarten, wobei jede Insel ein eigener Staat ist.
Jeden Tag stand damals ein Lauf von 5 oder 10 km auf dem Programm. Als Marathon-Läufer habe ich es vorgezogen, jeden zweiten Tag mit meiner Frau Ingrid an einem Tauch-Ausflug teilzunehmen.
Diese Jahr nun hatte der Veranstalter der „7-Marathons-in-7-Tagen-auf-7-Kontinenten“-Reise diese Marathon-Kreuzfahrt organisiert und hatte tatsächlich auf allen Inseln mit lokalen Laufvereinen oder den dortigen Ministerien einen Marathon organisiert. Da die Landezeiten auf den einzelnen Inseln nur begrenzt waren, mussten wir immer schon beim Einlaufen in die Häfen uns vor dem Ausgang des Schiffes treffen, um als erste das Schiff verlassen zu können. An Land wurden wir entweder von Bussen abgeholt oder wir konnten zu Fuß zu dem Start in Hafen-Nähe gelangen. Alles war vorab schon perfekt organisiert und jede Insel versuchte sich durch ihre Organisation noch zu übertreffen. Die Marathon-Strecken verliefen in Parks, auf einsamen Straßen, um einen Golfplatz oder auf einer belebten Uferpromenade mit meist sehr schönen Kulissen.
Die Läufer aus aller Welt (USA, Hawaii, Puerto Rico, Dänemark, Belgien, Nigeria, Katar, Iran, Philippinen, Australien und Deutschland) von Marathon-Clubs (meist Globetrotter, Marathon-Länder-Club und 100 Marathon Club) trafen sich in dem Hyatt-Hotel in San Juan/Puerto Rico. Aus Deutschland waren auch Klaus mit inzwischen Marathons in 109 Ländern und Guiseppe mit Marathons in über 66 Ländern angereist. Bei mir sind es derweil Marathons in 63 Ländern.
Es waren insgesamt 6 Marathons in 7 Tagen angesagt, wobei der erste Marathon schon vor Kreuzfahrtbeginn auf der Insel Puerto Rico in einem sehr schönen Park entlang an einem Fluss in der Nähe des Hotels stattfand. Wie bei allen folgenden Marathons hatten wir alle sehr mit den recht hohen Temperaturen zu kämpfen und wir waren immer wieder froh, wenn wir es dann schließlich doch geschafft hatten.
Selbst hatte ich mir eine Teilnahme an 4 Marathons ausgerechnet. Trainiert hatte ich u.a. einen Doppeldecker kurz vor Weihnachten bei Jobst und wenig später beim Peter Wieneke-Marathon in Öjendorf. Auch ein Marathon in Doha/Katar sollte noch im Januar auf die tropischen Temperaturen einstimmen. Ein dortiger Reporter hat mich dann durch einen netten Leitartikel in der Golf-Times noch zusätzlich motiviert, u.a. „Mein Ziel ist, niemals der Letzte zu sein“
Mein Plan war, einen Doppeldecker in San Juan/Puerto Rico und am nächsten Morgen den Marathon in St. Thomas zu laufen. Diese beiden Marathons überlebte ich relativ unbeschadet. Anschließend gab es auf der Fahrt nach Barbados einen Ruhe-Tag auf See, wobei man einen freiwilligen Marathon oder kürzer auf der 211 m langen Laufbahn des Schiffes laufen konnte ohne Wertung jedoch mit Medaille. Auch meine Frau Ingrid qualifizierte sich so mit 5 km für eine Erinnerungs-Medaille. Der Start auf Barbados war dann in einem Park am Rande des Meeres. Wir liefen zunächst hinter dem Leitfahrzeug die vorgesehene Strecke bis zu einem sehr schönen Sandstrand. Da die Strecke an einer Hauptstraße mit viel Verkehr entlang führte, haben wir dann in Absprache mit dem Veranstalter die Strecke auf den Park mit entsprechender Rundenzahl abgeändert und liefen so meistens im angenehmen Schatten der Bäume. Der nächste Marathon war auf der Insel St. Lucia und sollte ein Pausentag für mich sein. Jedoch - wie bei Schlittenhunden, wenn einer läuft, laufen auch die anderen – so erging es auch mir. Wie sollte ich untätig an der Marathon-Strecke zusehen, wie andere ihre Marathon-Runden drehen. Also lief ich auch diesen Marathon allerdings mit 2 kurzen Schwimmpausen zur Abkühlung und hatte so theoretisch noch 2 Marathons zum Entspannen und zur Erholung. Aber wie bei diesem Marathon erging es mir auch bei den beiden nächsten auf den Inseln St. Kitts und Sint Maarten, bis ich tatsächlich wie die meisten anderen alle 6 Marathons erfolgreich gelaufen war. Der letzte Marathon auf Sint Maarten war besonders schön durch den Lauf auf der Strandpromenade um die ganze Bucht herum. Aber alle waren froh, als auch dieser letzte Marathon gelaufen war.  Abends gab es dann nach dem gemeinsamen Abendessen die Siegerehrung, wobei Vagn aus Dänemark der Gesamt-Sieger war.