Während der ehemalige Sänger der englischen Gruppe „Frankie goes to Hollywood“ (Hits = Two Tribes, War, Power of Love, Rage Hard, Welcome to the Pleasure Dome …), der 1960 geborene Holly Johnson, am Donnerstag (15.05.2025) in der ausverkauften Großen Freiheit in Hamburg bereits nach nur ca. 1:20 Stunden ohne Zugabe seine Vorstellung beendete, hatte der 1962 Jahrgang 100 MC Läufer Arne „Quentsch“ Franck für den dänischen Løkken Marathon ein paar Stunden mehr Arbeit eingeplant.

Am Freitag, dem Tag nach dem Konzert, gleich früh morgens mit Quentsch Frau Christiane gestartet und mit dem Camper die 460 km von Kaltenkirchen nach Løkken (ca. 1700 Einwohner) in Norddänemark gefahren und sich auf dem Campingplatz in Furreby einquartiert. Da nur sehr wenige Gäste auf dem Zeltplatz waren, gab es fast komplett freie Platzwahl. Freitagnachmittag lockere 30 km mit dem Rad gefahren und danach die noch kalte Nordsee zum ersten Mal in diesem Jahr getestet. Der Quentsch mit Neoprenanzug, seine Frau ohne, da war sie natürlich auch schnell wieder draußen. Als die Sonne langsam zu sinken begann, mussten noch 6 km am Strand gewalkt werden.

Samstag Traumwetter mit viel Wind, trotzdem zeigte der Radtacho am Abend 75 gefahrene Kilometer an und als die Sonne langsam zu sinken begann, mussten erneut noch 6 km am Strand gewalkt werden.

Sonntag (18.05.2025) war es endlich soweit. Der Quentsch machte sich fertig, um zum 72. Mal einen Marathon in Dänemark unter die Laufschuhe zu nehmen. Nach 2018 (4:25 Std./Platz 21 von 34) und 2019 (4:34 Std./Platz 22 von 25) startete der Quentsch um 10 Uhr zum dritten Mal in Lökken. In diesem Jahr war die ganze Laufveranstaltung mit 600 Anmeldungen bereits ein paar Wochen im Vorwege ausgebucht. Es gab über 70 Anmeldungen für die Marathondistanz. 

Die Laufstrecke in Løkken präsentiert eine sehr abwechslungsreiche 10,55 km Runde mit verschiedenen Untergrundarten. Die ersten ca. 5 km verlaufen durch die Stadt und ein Ferienhausgebiet mit zwei  Steigungen. Nach dem Passieren des Furreby Campingplatzes führt die Strecke ein kurzes Stück durch die Dünen (teilweise sehr weicher Sand) zu einer steilen Treppe. Nach dem Abstieg muss der Aktive sich aus dem Weichsand zur Wasserkante kämpfen und dann läuft man ca. 4 km direkt an der Nordsee. Nach den 4 Kilometern an der Nordsee geht es wieder durch viel Weichsand auf die Straße des Südstrandes und dabei ein Stück leicht aufwärts. Der letzte knappe Kilometer führt durch die Stadt bis zum Start- und Zielpunkt in der Fußgängerzone. 4x das Ganze und der Marathon Finisher bekommt eine große Medaille umgehängt.

Da die dänischen Marathonfelder immer recht schnell sind, hatte der Quentsch nur ein Ziel: Möglichst kein Deutscher auf dem letzten Platz! Nach dem Start zog sich das Feld schnell auseinander und schon nach ca. 2 km eine große Überraschung: die Laufstrecke war seit  2019 etwas verändert worden und in diesem Jahr führte sie direkt durch die Industriehalle des Hauptsponsors. Aber nicht nur das, denn in dieser Halle dröhnte laute Musik aus den Boxen und die komplette Belegschafft stand in der Halle direkt an der Laufstrecke und feuerte die Läufer lautstark an. Ein unvergessliches Erlebnis! In Runde 2 bis 4 war die ganze Truppe dann beim Durchlaufen der Halle am Arbeiten.

Während des Laufes nahm der Nordwestwind bei bis zu 17 Grad und strahlendem Sonnenschein immer mehr zu und das kostete unheimlich viel Kraft im Bereich der Stadt, wo die Strecke oft nach Norden führt. Am Strand schob der Wind recht gut von hinten an. Die Rundenzeit vom Quentsch bauten zwar deutlich ab (1:05:29/1:12:04/1:20:48 und 1:26:43 Std.) doch mit einer kurzen Pause (ohne Platzverlust) im Zielbereich überlief er nach genau 5:05:05 Stunden die Ziellinie und hatte eine weitere Zeit seines fünften Hahn/Weber Spieles getilgt. Platz 52 im Gesamtfeld von 62 Finishern. Also diesmal kein Deutscher auf dem letzten Platz und deutlich länger als Holly Johnson durchgehalten. Geht doch!

Nach einer hervorragenden kostenlosen Dusche auf dem Zeltplatz wurden mit dem Rad noch 12 Kilometer zurückgelegt (zwischendurch gab es zur Kalorienauffrischung einen Big Burger, ein Hot Dog, eine große Portion Pommes und ein großes Softeis) und als die Sonne langsam zu sinken begann, mussten diesmal nur noch 5 km am Strand gewalkt werden. Ein Blick auf die Uhr gab einen Wert von 59.995 Schritten an diesem Tag an.

Montag noch schnell 10,5 km auf dem Rad (damit die Statistik stimmt) und dann die 460 km mit dem Camper zurück nach Kaltenkirchen. Abends ins Quickborner Beluga Kino und Kinofilm Nr. 1447 gesehen. Es wurde nicht gelaufen, dafür aber einige 100 Kilometer in dem Überraschungsfilm „Der Salzpfad“ gewandert.  

Fazit: Der Løkken Marathon 2025 war ein perfekt organisierter Lauf bei Traumwetter mit viel Wind. Mit den zahlreichen aufgesprühten weißen Pfeilen hätte man den Weg locker alleine gefunden, aber über 20 extrem motivierte Helfer standen noch bei Abknickungen und gaben zusätzlich Zeichen. Drei Verpflegungsstände auf der Strecke, davon waren zwei mit u.a. auch Cola bestückt. Die Idee mit dem Durchlaufen der Halle des Hauptsponsors ein zusätzliches Bonbon. Eben ein Lauf, der von einem Marathonläufer organisiert wird. Wertung ganz klar: 10 von 10 Windstärken!

Am ersten Sonntag im August findet übrigens der Blokhus Marathon ein paar Kilometer südlich von Løkken statt und soll die Nr. 73 in Dänemark für den Quentsch werden. Auch hier müssen einige Kilometer direkt an der Nordsee zurückgelegt werden.


AF (Quentsch) Nr. 381 / Nr. 72 in Dänemark
(alle Fotos von Christiane Franck)