Von Stephan Barz:
Ein Traum? Jetzt Realität!
Seien wir ehrlich: Die meisten unserer Träume gehen sehr selten in Erfüllung. Und Vorsätze, die man hat, ereilt ein ähnliches Schicksal. Daher ist „die Erfüllung eines Traumes“, den man in einen Vorsatz gepackt hat, ein besonderer Moment.
Viele Leser dieser Zeilen erwarten jetzt sicherlich etwas Seltenes, etwas ganz Besonders. Für meine Frau Inka war das Erreichen von 300 Läufen mit mindestens Marathondistanz etwas sehr Besonders. 300 Mal an den Start gegangen und 300 Mal gefinisht. Davon 17 Mal mindestens 100 Kilometer als Distanz „in einem Rutsch“ absolviert. Ein Highlight dabei sicherlich der Kölnpfad mit 171 km (+10 km Zugabe wegen kreativer Streckenfindung) bei tropischen Temperaturen über 30 Grad an den beiden Tagen. Auch das war schon besonders. Die Marke von 300 aber zu überschreiten, das bedeutet die Aufnahme in eine Weltrangliste. Eine Liste mit nur 1.284 Menschen (Stand 31.12.2024) von inzwischen gut 8 Milliarden auf der Welt, welche diese Leistung vollbracht haben. Das sind 0,00016% der Weltbevölkerung. Um das mal für uns Läufer „griffiger“ zu machen: Das sind umgerechnet ca. 6 Meter der Länge des Äquators. Ihr müsst also knapp 950 Marathons laufen und dabei die 6 Meter finden, die in dieser Weltrangliste stecken.
Für Inka, die in ihrer Jugend und auch in der Folge mit Sport nicht viel zu tun hatte und sich selbst als „unsportlich“ bezeichnet, war das bis 2017 unvorstellbar, irgendwann mal in einer Weltrangliste einer Sportart zu stehen. Aber sie hatte es sich frühzeitig in den Kopf gesetzt und war mit der (nach heutigem Stand ziemlich blauäugigen) Vorstellung von 12 Läufen pro Jahr in dieses Vorhaben gestartet. Das hat schon in 2018 nicht mehr funktioniert, denn da waren es bereits 36 Zähler im Kalenderjahr. Mit dieser komparierenden Größenordnung ging es neben Beruf und Familie in den Folgejahren weiter. Dabei lernte sie Menschen (auch „Nichtläufer“) kennen und schloss Bekannt- und Freundschaften, die sie (und mich auch) noch heute begleiten oder auch nicht mehr. Mit unserem 99. selbst veranstaltetem Laufevent am 25.05.2025 beim Marathon „Feines Fischbektal“ zeigte sich dann bei Inkas 300. Zähler sehr beeindruckend, was echte Freunde zu leisten imstande sind. An dieser Stelle möchte ich (und sehr bestimmt auch im Namen von Inka) Conny Löher namentlich erwähnen. Conny hat durch die Gestaltung des zurecht vielgelobten Versorgungspunktes (wie auch schon beim 250. von Inka) der Veranstaltung einen ganz besonderen Glanz verliehen. Wer sich mit so viel Hingabe für eine andere Person einbringt und dabei selbst Freude hat, der hat das Herz am rechten Fleck. Ganz herzlichen Dank, liebe Conny!
Ich selbst bewundere meine Frau (nicht nur) für ihre Zielstrebigkeit. Daher möchte ich an dieser Stelle nicht einfach gratulieren, sondern es zwar einfach, aber nachhaltig formulieren: Inka, ich liebe Dich!
Nachtrag vom 31.05.2025: Ein Bericht mit vielen Fotos von Dietrich Eberle wurde ebenfalls veröffentlicht und ist hier verlinkt [Link].
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