Ursprünglich ins Leben gerufen als Marathon für Nordic Walker, an dem aber auch "normale" Marathonis teilnehmen durften, hat mittlerweile der Marathonlauf stark an Bedeutung gewonnen. 72 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich bei der diesjährigen 4. Auflage für diese Disziplin angemeldet. Natürlich gibt es auch das Walking und Nordic Walking, sowie einen Halbmarathon und 11,5 km Lauf.

Auch die Clubmitglieder Klaus-Peter Ulmschneider und Gabriel Schlüter sind hier. Zwei Tage hatten wir in Stuttgart und sicherlich auch hier in Egenhausen, knapp 70 km von Stuttgart entfernt, fast ohne Pause Regenwetter. Doch heute hat sich der Frühling mit bestem Laufwetter zurückgemeldet, weshalb schon einige Minuten vor dem Start fast alle Teilnehmer schon draußen warten. Auch Franz Wicklein aus Stuttgart hat den Weg hierher gefunden. Inzwischen läuft er aber nicht mehr so häufig Marathon und ist daher leider aus unserem Club ausgetreten. Gabriel Schlüter ist, wie ich, mit Fotoapparat bewaffnet.

Zunächst geht es ein paar Meter bergab, dann wird es auf asphaltierten Feldwegen, die wir im Zickzack belaufen, etwas wellig. Die Streckenposten sind mit Tisch, Bank, Stuhl und Schirm jeweils sehr gut ausgestattet. Hauptsächlich sind sie an den Straßenüberquerungen zu finden. Auf den Feldwegen und später im Wald stehen ausreichend kleine Schildchen, die den richtigen Weg weisen. Bevor es nach km 5 in den Wald geht, laufen wir noch rund 100 Meter über eine Wiese. Der längste und schönste Teil der Strecke führt durch den Nordschwarzwald. Auf einem kurzen Streckenabschnitt stehen Holzkopf-Skulpturen am Rande der Strecke. Häufig gibt es im Wald Wegweiser in viele Richtungen. Pfalzgrafenweiler, bekannt vom 100 km Lauf, liegt ganz in der Nähe.  Nach einem steilen Bergabstück geht es über eine kleine Brücke über den Zinsbach. Kurze Steigung, Verpflegungsstation bei ca. km 10 und dann 5 km relativ eben in Richtung der Zinsbachstube. Kurz nach dem Wegweiser ein Fledermauskeller. Verschlossenes Gitter, aber Fledermäuse kommen da sicherlich durch. Sehr angenehm läuft es sich auf diesem Abschnitt bis zur Verpflegung bei km 15. An den Verpflegungen gibt es jeweils Wasser, Tee und Cola, dazu Apfel- und Bananenstücke. Dann geht es kurz vor der Zinsbachstube rechts hinunter und danach kommt eine gut einen Kilometer lange Steigung, die Franz und ich in großen Teilen gehen. Klaus-Peter läuft diese und kann sich so absetzen.
Am Ende dieser Steigung biegen wir dort, wo wir bei km 5 auf den kurzen Wiesenabschnitt kamen, wieder auf diesen Weg ein und laufen auf selber Stecke zum Start zurück. Entgegen kommen uns nun bis dorthin zunächst die später gestarteten Halb- und 11,5 km Läufer, später die Nordic Walker und Walker. Eine Runde ist die Halbmarathondistanz und so kommen uns natürlich auch die Marathonis auf ihrer zweiten Runde hier entgegen, auch Gabriel und später Klaus-Peter. Ich laufe die erste Runde zusammen mit Franz, der mir von seiner interessanten Reise zum Kilimanjaro mit Besteigung und anschließend dem Marathonlauf erzählt. Dann haben auch wir den Wendepunkt erreicht und stärken uns an der Verpflegung für die zweite Runde. Gut, die Schnellsten sind wir beide nicht, aber dem Verpflegungsposten ist die Steherei wohl inzwischen zu anstrengend und er liegt gemütlich auf seiner Bank.

Nur ganz selten sieht man auch mal Zuschauer entlang der Strecke, wobei ich bei den beiden Damen, die hier auf der Bank sitzen, vorsichtshalber nachfrage, ob sie auch tatsächlich wegen uns Läufern hier sitzen. Bei denen, die klatschen, erübrigt sich eine solche Frage.
Auf dem Feldwegabschnitt kommen uns nun bereits wieder die 11,5 km Läuferinnen und Läufer entgegen und später auch schon die ersten Halbmarathonläufer.
Franz verabschiedet sich im Wald so langsam nach vorne, bzw. ich werde nun langsamer. Ab km 26 laufe ich fast nur noch allein.

Aber das hat auch Vorteile. Kurz nach km 38 geht es durch eine Straßenunterführung und was sehe ich da am Boden? Einen 10 Euro Schein! Der halbiert sofort meine Startgebühr, denn als Nachmelder hatte ich 20 Euro bezahlt (18 Euro bei Voranmeldung). Ein für mich sehr preiswerter Marathon.
Jeder km ist aussgeschildert und ich kann auf den letzten Kilometern nur noch ein paar Walker passieren, auf dieser, alles in allem, landschaftlich sehr reizvollen Strecke. Vor der Sporthalle gibt es Marathon Bratwurst und Marathon Brötchen. Leider habe ich sie nicht probiert, kann daher auch nicht sagen, ob es spezielle Rezepte sind. 

In der Halle treffe ich auch Eva Schlüter, die auch im Marathon teilgenommen hat. Eva und Gabriel hatten erst am 30. Januar geheiratet und verlegten ihre "Hochzeitsreise" tags drauf auf den 50 km Lauf von Rodgau (siehe Bericht vom 26.03.2009).
Auch Frank Zimmermann, ein ehemaliges Clubmitglied, gesellt sich zu uns. Leider kam er zu spät zum Start und musste so das Feld von hinten aufrollen.

Ergebnisse der im Bericht genannten Läuferinnen und Läufer:

Platz Name                                                                   Platz      Zeit
M/W                                                                                AK
 6.     Schlüter, Eva                                                       2. W40  4:04:19
27.    Schlüter, Gabriel                 100 Marathon Club   1. M60  3:47:53
41.    Zimmermann, Frank                                           10. M40  3:56:08
52.    Wicklein, Franz                                                     7. M55  4:21:28
55.    Ulmschneider, Klaus-Peter 100 Marathon Club  19. M45  4:24:08
56.    Weber, Michael                  100 Marathon Club    4. M50  4:29:56

Viele Grüße
 Michael Weber