1967 begann der Turnverein Bühlertal mit der Durchführung von Volkslaufveranstaltungen. Obwohl aufgrund rückläufiger Teilnehmerzahlen 1972 kein Volkslauf veranstaltet wurde, entstand aus diesen Volksläufen im Juli 1973 der heutige Hornisgrinde-Marathon, der 2007 nun bereits zum 35. Mal ausgetragen wurde. Um große Höhenunterschiede beim Marathon zu vermeiden und angenehmere Lauftemperaturen zu erreichen, verlegten die Verantwortlichen die Volkslaufveranstaltung ins Höhengebiet.
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Die Hornisgrinde mit ihrem markanten Turm, der leider von der Strecke aus kaum zu sehen ist, gab diesem Marathon seinen Namen und sein Logo. Der Streckenverlauf dieses Landschaftsmarathons über fast durchweg bewaltetes Gebiet besteht aus einer großen Runde.
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Start und Ziel waren und ist noch heute die Talstation des Bühlertal-Skiliftes auf dem Hundseck. In diesem Jahr wurde gleichzeitig die Auftaktveranstaltung des Naturathlon im Rahmen des 10 km Laufes ausgetragen.
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"Naturathlon ist das Zusammenspiel von Sport in der Natur, Wissen um Natur und Wald als Austragungsort ist optimal. Eine bessere Kombination kann man sich kaum vorstellen" schreibt Dr. Anton Hammer, Präsident des Deutschen Forstvereins. In acht Teams der vom Bundesumweltministerium geförderten Veranstaltung durchqueren 32 Sportlerinnen und Sportler Deutschland auf einer Strecke von 1800 Kilometern vom Schwarzwald bis nach Berlin. Dieses größte Natursportereignis vom 22. Juli bis zum 4. August wird gestartet von der Ultra-Triathletin und Weltrekordlerin Astrid Benöhr, die sich im Rahmen der Naturallianz für die Erhaltung der biologischen Vielfalt engagiert. Auch sie nimmt am 10 km Lauf teil.  
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Trotz dieser Zusatzveranstaltung ist der Hornisgrinde-Marathon eine familiäre Veranstaltung geblieben. Das moderate Startgeld von 18€ ist auch für die Voranmelder erst bei der Startnummernausgabe am Festzelt zu bezahlen. Der Bitte, passend zu zahlen, kam ich gerne entgegen. Bei dieser Startgebür auch leicht einsehbar.
Einziger Wehrmutstropfen in diesem Jahr war, dass man den Parkplatz im Start- und Zielbereich, wie auch die nahegelegenen Parkplätze, wegen des Naturathlons nicht nutzen konnte. So blieb nur die Parkmöglichkeit am Rande der Schwarzwaldhochstraße.
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Bis kurz vor Start des 10 km Laufs um 8:00 Uhr hatte es noch geregnet. Dann war es aber trocken und mit 12°C zwar für die Jahreszeit etwas frisch, aber wenn unterwegs die Sonne rauskommt, fast ideal. Lauftreffkollege Peter Lula hat mich, wie in letzter Zeit schon öfter, wieder zu diesem Marathon begleitet.
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Start des Marathons um 8:15 Uhr. Vom Parkplatz führt die Strecke zunächst nach Sand. Wie im Streckenprofil ersichtlich nach kurzem ganz leichtem Anstieg kräftig bergab. 
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Nach Überquerung der L83 laufen wir vorbei am Kurhaus Sand und laufen ein kurzes Stück auf der Schwarzwaldhochstraße B500 bis wir wieder rechts in den Wald hineinlaufen. Kurz danach kommen wir am Hotel Plättig vorbei.
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Rechts um das Hotel herum folgt ein kurzer Abschnitt bergauf und wieder links in den Wald hinein.
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Auf dem Waldweg Richtung Scherrhof geht es dann auch wieder nur ein kurzes Stück über einen Betonweg. Nicht schlimm, denn gleich kommt wieder der fein geschotterte Waldweg.
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Streckenposten braucht es bei diesem Marathon nicht viele. Die Wege sind deutlich mit Richtungspfeilen markiert. Häufig sieht man entlang der Strecke kleine Wasserläufe, eben ein echter Landschaftsmarathon.
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Immer wieder gibt es weite Blicke über die Wälder und auch bei sommerlichem Wetter ist es hier noch sehr angenehm zu laufen. Inzwischen läßt sich auch für uns die Sonne blicken und der Wechsel von Schatten und Licht macht für mich diesen Waldmarathon äußerst reizvoll.  
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Dieses Wechselspiel von Licht und Schatten am frühen Morgen wiederholt sich immer wieder und schafft manchmal ganz beeindruckende Licheffekte.
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Ab und an geht es auch mal über kleine Trampelpfade, was mir immer sehr viel Spaß macht. Leider wurden wir diesmal auf den ersten dieser Pfade nicht geschickt, wohl wegen des vorangegangenen Regens und mussten mit einer etwas ansteigenden Teerstraße vorlieb nehmen. Die ausreichend vorhandenen Verpflegungsstellen bieten neben Wasser, Tee und Isogetränk auch Bananen, Brot und Hefezopf an.
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Das Feld der 253 Marathonteilnehmer hat sich schnell auseinandergezogen. Allein oder in kleinen Gruppen sucht jeder das passende Tempo.
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Wir haben schon km 20 erreicht und biegen genau bei der Halbmarathonmarke wieder auf so einen Trampelpfad ab.
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Das Schild an der im vergangenen Jahr gebauten Hütte, die im Hintergrund der Verpflegungsstation zu erkennen ist, zeigt an, wo wir uns befinden. Bis zum tiefsten Punkt am Stausee sind es jetzt noch 70 Meter Gefälle.
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Nach gut 23 Kilometern zeigt sich linker Hand der Stausee mit der Schwarzenbach Talsperre im Hintergrund. Noch genießen wir die Gefällstrecke.
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Bei km 25 sind wir am Stausee und nach einer verdienten Verpflegung geht es noch 900 Meter bis zum Wendepunkt, der nötig war, um der Strecke die erforderliche Länge zu verleihen. Vor dem 13. Hornisgrinde-Marathon 1985 wurde die Strecke amtlich vermessen. Damit wurde aus dem Volksmarathon ein offizieller Marathonlauf und damit konnten die Ergebnisse in die Bestenlisten aufgenommen werden.
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Auf diesem einzigen Abschnitt mit "Gegenverkehr" kommt mir der Altersklassenläufer Walter Carlos Röhm entgegen. Er wird die M70 in 4:00:42 gewinnen. Kurze Zeit später bin auch ich am Wendepunkt angelangt.
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Immer wieder hat man hier den herrlichen Blick auf den Stausee und dann ist auch für mich die Gegenverkehrstrecke zu Ende.
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Bis ungefähr km 28,5 geht es nun stetig bergan. Ungefähr schreibe ich deshalb, weil nach den ersten beiden Kilometern nur noch alle 5 Kilometerabschnitte ausgeschildert sind, aber wen stört das bei einem Landschaftsmarathon? Nach der Überquerung der L83 ganz zu Anfang überqueren wir nun zum zweiten und letzten Mal eine Straße. Es ist wieder die L83, vorbildlich abgesichert von beiden Seiten. Danach beginnt ein knapp ein Kilometer langer kräftiger Anstieg.
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Anschließend geht es sogar leicht bergab und die 30 Kilometer sind geschafft.
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Auch wenn sich dieser Marathon meistens auch an warmen Tagen gut laufen läßt, sind ab jetzt regelmäßig Wannen entlang der Strecke aufgestellt, so dass sich jeder nach Bedarf Abkühlung verschaffen kann. In diesem Jahr waren sie aber kaum nötig, denn sehr oft versperrten Wolken die direkte Sonneneinstrahlung. Der Wald trägt sein übriges zu angenehmen Temperaturen bei.
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Psychologisch sehr angenehm, werden die letzten 10 Kilometer ausgeschildert und zwar rückwärts. Es wäre heute nicht nötig gewesen, aber auf diesem Abschnitt setzt wieder Regen ein. Stört aber nicht groß. Dann verlassen wir den Waldweg. Den leichten Anstieg, den das Streckenprofil zeigt, hat man ab km 30 nicht bemerkt. Ich hatte das Gefühl, dass es hier vorwiegend flach gewesen ist. Jetzt aber beginnt der letzte Kilometer, der bis ins Ziel bergauf am Rande der L80 führt.
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Gehen ist hier für das Feld in meiner Preisklasse durchaus erlaubt. Auch ich gehe den größten Teil dieses Abschnitts, aber nicht, weil ich am Ende meiner Kräfte bin, sondern weil bis zur nächsten "Hahn"-Zeit einige Minuten zu überbrücken sind.
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Noch einmal scharf rechts über einen sehr kurzen Trampelpfad über die Wiese und dann leicht ansteigend bis zum Ziel.
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Inzwischen hatte der Regen wieder aufgehört, bzw. eine Pause eingelegt und so herrscht gute Stimmung im Zielbereich.   
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Dort wartete Peter bereits auf mich. Ihm war heute mit 3:54:45 eine neue persönliche Bestzeit gelungen. Entsprechend groß war seine Freude.
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Anläßlich des Naturathlon gab es diesmal eine wirklich gute Musikgruppe und Zusatzinformationen und Veranstaltungen zum Thema Wald.
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So gab es zum Beispiel es eine Wanderung als Waldrallye. Wofür aber in der Läuferszene Wäschereimaschinen beworben wurden, blieb mir verborgen. Vermutlich hat der Hersteller den Wettbewerb gesponsort.

Leider traf ich bei dieser wirklich empfehlenswerten Veranstaltung keine weiteren Clubmitglieder. Eigentlich schade, denn ich kann diesen Marathon nur empfehlen. Als Auszeichnung gab es wahlweise ein Handtuch oder das obligatorische T-Shirt. Beides dem Thema Wald angemessen in grün.  

Viele Grüße
 worldrunner
 Michael Weber