Markus macht die 100 voll

Wir alle wissen ja, wie das ist. Erst einmal beginnt es ganz harmlos: Du machst die ersten Laufschritte, entdeckst, daß Dir das guttut. Fühlst Dich wohl, merkst, daß Du recht zügig flotter wirst und weitere Strecken laufen kannst. Bist riesenstolz auf Deinen ersten Zehner. 10 km gelaufen, welch eine Mammutdistanz! Schielst dann ein wenig nach oben, obwohl – das sind ja alles Verrückte, die Halbmarathons und ähnlich wahnsinnige Dinger machen. Läufst dann doch einen Halben und überlebst den zu Deiner Überraschung. Wirst nicht einmal Letzter! Dann reizt Dich um die Ecke der Hermannslauf mit seinen 31,1 km bei über 500 Höhenmetern. Du schaffst auch den.
So erging es dem Bad Driburger Markus Pitz, der schon in frühen Lebensjahren „Blut“ leckte und unheilbar vom Laufvirus infiziert wurde. Übrigens eine sehr schöne Krankheit, wie er findet. Dummerweise stand er als Novize in der dritten und letzten Startgruppe des „Hermann“, was er doof fand. Wie das nächste Mal nach vorne kommen? Über die gute Zeit von 3:26 Std. beim Marathondebut in Köln rutschte er eine Startgruppe nach vorne. Auch das kann die Motivation für den ersten Lauf über 42,195 km sein!
Anläßlich der marathonalen Hitzeschlacht von Bad Pyrmont im Juli 2008 haben wir uns kennengelernt und danach viele Kilometer zusammen zurückgelegt. Gemeinsame Höhepunkte waren für uns nicht-ganz-so-viel-Läufer der Hunderter in Biel 2010, der in mehrfacher Hinsicht einmalige Karnevalsmarathon im Bad Driburger Stadion über 105,5 Stadionrunden am 11.11.11, 11:11 Uhr, und mehrere Ausgaben des Wiedtal-Ultratrails. Sein für ihn beeindruckendstes Abenteuer bestand er 2013 mit dem Marathon über die Traumroute Big Sur an der US-amerikanischen Westküste, einen weiteren Höhepunkt stellte die Teilnahme an der DM 2016 beim Bilstein-Ultra dar. So kam ein Marathon zum anderen, ohne daß ihm die schiere Zahl wirklich wichtig gewesen wäre. Aber irgendwann reizte dann doch die Mitgliedschaft im 100 MC, als die Dreistelligkeit so langsam in Reichweite rückte.
Am 10. September 2017 war es dann nach zwei Jahren der passiven Mitgliedschaft so weit: Der 16. Lauf in Münster, von denen er keinen einzigen verpaßt hat, brachte die letztlich doch ersehnte magische „100“ auf dem Marathonzähler. Sylke Kuhn überreichte ihm die Anerkennungsurkunde des 100 MC. Herzlichen Glückwunsch, mein Freund Markus, zu Deinem Erfolg! Ich wünsche Dir noch viele weitere, gerne gemeinsam bestandene Laufabenteuer!